Norwegischer Katar-Ausschuss gegen Boykott von WM

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Norwegen,

Norwegens Nationalmannschaft um Dortmunds Stürmerstar Erling Haaland sollte die WM 2022 in Katar nach Ansicht eines Sonderausschusses nicht boykottieren.

Erling Haaland
Norwegens Star Erling Haaland trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift «Human Rights. On and off the pitch» (Menschenrechte. Auf und neben dem Spielfeld). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Norwegens Fussballer wiesen zuletzt auf die Menschenrechtslage in Katar hin.
  • Dennoch befindet ein Sonderauschuss einen WM-Boykott für nicht nötig.

Eine Mehrheit des eingesetzten Katar-Ausschusses sei zu dem Schluss gekommen, dass ein Boykott nicht das wirksamste Instrument sei, um die Menschen- und Arbeiterrechte in Katar zu stärken, gab der Ausschussleiter Sven Mollekleiv bei der Präsentation eines Berichts des Gremiums bekannt.

Zwei der 14 Mitglieder wollten dagegen, dass Norwegen im Falle einer WM-Qualifikation nicht in das Emirat reist. Der Ausschuss sei sich aber einig, dass die WM niemals an Katar hätte vergeben werden dürfen.

Ausschuss befasste sich mit Menschenrechten in Katar

Eine breite Ausschussmehrheit sei der Ansicht, dass ein Dialog mit Forderungen und Druck am effektivsten sei, sagte Mollekleiv. In dem Bericht würden deshalb 26 Forderungen und Initiativen präsentiert, mit denen der norwegische Fussballverband NFF Verantwortung übernehmen und dazu beitragen könne, die nötigen dauerhaften Veränderungen in Katar, aber auch bei der FIFA und im NFF selbst herbeizuführen.

Seit März hatte sich der Ausschuss mit der Frage befasst, wie Norwegen auf eine Besserung der Menschenrechte im WM-Gastgeberland hinwirken könnte.

Über 6500 Arbeiter gestorben

Zuvor hatten mehrere norwegische Erstliga-Clubs einen WM-Boykott gefordert, das Haaland-Team selbst hatte mit T-Shirt-Aktionen während der WM-Qualifikation auf die Menschenrechtslage in Katar hingewiesen. Der NFF will sich am 20. Juni auf einer Sonderversammlung mit der Frage eines möglichen Boykotts befassen.

Die Fussball-WM 2022 war 2010 an Katar vergeben worden. Das reiche Emirat steht international immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des «Guardian» sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben.

Die dortige Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe.

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