«Trauriger Tag» für Norwich: Farke-Team abgestiegen
Das Wichtigste in Kürze
- Albtraum-Saison statt nächstes Wunder: Norwich City mit dem deutschen Fussball-Trainer Daniel Farke steht als erster Absteiger aus der englischen Premier League fest.
Drei Spieltage vor dem Saisonende hat der Club 13 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz - ein Jahr nach dem Aufstieg droht eine historisch schlechte Spielzeit. «Ein trauriger Tag. Natürlich sind wir enttäuscht», sagte Farke. «Ein drittes Wunder war ausserhalb unserer Reichweite. Der Abstieg ist verdient.»
Denn die Zahlen sind desaströs: Die wenigsten Punkte (15) im eigenen Stadion, die wenigsten Punkte (6) in fremden Arenen. Die wenigsten Tore (26) geschossen, die meisten Gegentreffer (67) kassiert. Zudem sind die Kanarienvögel mit bislang sieben Auswärtstoren auf Kurs Negativbestmarke. Vier Premier-League-Teams haben derzeit noch mit acht Erfolgserlebnissen den schlechtesten Wert. Die 0:4-Pleite gegen West Ham United war der nächste Tiefschlag für die Farke-Elf - es war die siebte Niederlage in Serie.
«Es kam nicht unerwartet», sagte der Norwich-Trainer. Denn sein Club hat trotz der vielen Fernseh-Millionen in der Premier League grösstenteils auf den Aufstiegskader vertraut - inklusive derzeit sieben deutschen Profis. «Wir haben fast mit der gleichen Mannschaft wie vor einem Jahr gespielt», sagte der 43-Jährige. Im Hinblick auf die kurz- und mittelfristige Zukunft verzichtete der Verein im vergangenen Sommer auf teure Neuzugänge und war damit chancenlos.
Ob Farke mit in die zweitklassige Championship geht, ist noch offen. Ein Verbleib ist nicht ausgeschlossen. Denn der Ostwestfale hat etwas aufgebaut im Osten Englands. Als er 2017 den Verein übernahm, taumelte Norwich ohne Perspektive in den Niederungen der 2. Liga herum. «Der finanzielle Druck war unglaublich», erinnerte sich Farke und dachte an den Überraschungsaufstieg im Vorjahr mit viel Bundesliga-Erfahrung zurück. «Das kleine Wunder» endete für Norwich und Farke vorerst am Samstag. «Wir wollen wieder zurück», kündigte der Coach an. «Lieber früher als später.»