Olympia 2021: Quinn ist der erste Trans-Athlet
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Olympia 2021 sind erstmals ein Trans-Athlet und eine Trans-Athletin im Einsatz.
- Quinn identifiziert sich als non-binär und spielt für das kanadische Frauen-Fussballteam.
- Laurel Hubbard war als Mann geboren, doch tritt als Frau beim Gewichtheben an.
Bei Olympia 2021 werden nicht nur Medaillen gefeiert, sondern auch die ersten Schritte in Richtung mehr Sport-Toleranz gemacht. Mit Quinn aus dem kanadischen Frauenfussball-Team ist nämlich erstmals ein Trans-Athlet bei den Olympischen Spielen vertreten.
2016 in Rio nahm Quinn noch als Rebecca Catherine Quinn an den Wettkämpfen teil. Sie gewann damals mit ihrem Team die Bronzemedaille. 2020 gab Quinn schliesslich bekannt, sich als non-binär – also weder als Frau noch als Mann – zu identifizieren. Seither verzichtet Quinn auf einen Vornamen.
Im Frauenfussball spielt Quinn weiterhin mit und ist seit dem 1:1 Kanadas gegen Japan der erste Trans-Athlet der olympischen Historie. Nach dem Spiel zeigte sich Quinn überglücklich und schrieb bei Instagram: «Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag erlebe».
Quinn meinte aber auch: «Ich fühle mich traurig, wenn ich an all die Olympioniken vor mir denke, die ihre Wahrheit nicht leben konnten.»
Bei Olympia ist auch erste Trans-Athletin mit dabei
Bei Olympia 2021 tritt übrigens auch die erste Trans-Athletin der Geschichte an. Laurel Hubbard war als Mann geboren und wird als Frau antreten. Schon 2012 liess sie eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen und ist in Tokio für Neuseeland beim Gewichtheben mit dabei.
Über ihre Teilnahme wurde bereits vor den Spielen viel berichtet, denn es gab eine kontroverse Diskussion. Kritiker behaupteten, wenn Hubbard teilnehme, sei ein unfairer Wettkampf zu erwarten.
Katherine Deves, Sprecherin der Gruppe «Save Women's Sport Australasia» sagte etwa: «Männer haben Leistungsvorteile, die in ihrem biologischen Geschlecht begründet sind. Sie übertreffen uns in Geschwindigkeit, Ausdauer, Kraft.»
Hubbard darf aber an den Olympischen Spielen teilnehmen, weil ihr Testosteron-Wert unter einer vom IOC festgelegten Schwelle liegt.