Der palästinensische Fussballverband hat ein für den 4. August geplantes Freundschaftsspiel des FC Barcelona in Jerusalem verurteilt.
Der FC Barcelona will am 4. August bei Beitar Jerusalem antreten. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa
Der FC Barcelona will am 4. August bei Beitar Jerusalem antreten. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Jerusalem ist einer der zentralen Streitpunkte im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern.
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In einem Brief an den Weltverband FIFA kritisierte der Vorsitzende des Palästinensischen Fussballverbandes, Dschibril Radschub, den Spielort, da Jerusalem «per UN-Resolution eine geteilte Stadt» sei und Ost-Jerusalem besetzt. Ausserdem sei Beitar Jerusalem ein rassistischer Club. Dies teilte der Verband mit.

Jerusalem ist einer der zentralen Streitpunkte im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Israel hat den Ostteil der Stadt 1967 im Sechstagekrieg erobert. Die Palästinenser sehen dagegen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Staates Palästina. Das Freundschaftsspiel soll zwar nicht im Ostteil der Stadt stattfinden, aber im Viertel Malha, wo früher ein palästinensisches Dorf stand.

Teile der Fanszene von Beitar Jerusalem gelten als sehr rechts. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder mit rassistischen Ausfällen vor allem gegen Araber für Empörung gesorgt. Die Vereinsspitze unter Besitzer Mosche Hogeg bemüht sich, dem entgegenzuwirken. Ende letzten Jahres war überraschend ein Scheich in den Verein eingestiegen. Hamad bin Chalifa al-Nahjan hatte betont, man wolle den Club zum Beispiel für das friedliche Zusammenspiel von Israelis und Arabern machen.

Bereits 2018 hatte es ähnliche Kritik an einem geplanten Testspiel der argentinischen Nationalmannschaft mit ihrem Topstar Lionel Messi in Jerusalem gegeben. Im Vorfeld rief Radschub dazu auf, Trikots und Poster von und mit Messi zu verbrennen, sollte dieser in Jerusalem spielen. Das Spiel wurde abgesagt. Die FIFA wertete Radschubs Aussagen «als Aufforderung zu Gewalt und Feindseligkeiten». Der Weltverband verhängte eine zwölfmonatige Sperre gegen Radschub sowie eine Geldstrafe von 20.000 Schweizer Franken.

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