PSG: Trainer Galtier wird nach Rassismus-Vorwurf mit Tod gedroht
Christophe Galtier wird seit Dienstag mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Der Trainer von PSG benötigt nun gar Personenschutz.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Rassismus-Vorwürfen benötigt PSG-Trainer Christophe Galtier Polizeischutz.
- Der Franzose erhielt tausende Anrufe und Nachrichten, darunter auch Morddrohungen.
- Sein Anwalt streitet die Vorwürfe ab und deutet rechtliche Schritte wegen Verleumdung an.
Die Vorwürfe gegen PSG-Trainer Christophe Galtier wiegen schwer. In der Zeit bei Ex-Club Nizza, dem heutigen Conference-League-Gegner des FC Basel, soll sich der Franzose rassistisch geäussert haben. Der französische Sender «RMC Sport» und der Journalist Romain Molina haben die entsprechenden Vorwürfe am Dienstag veröffentlicht.
Laut dem früheren Nizza-Sportdirektor Julien Fournier soll Galtier die rassistischen und islamophoben Aussagen im Rahmen von persönlichen Gesprächen getätigt haben. Unter anderem habe er sich beschwert, dass zu viele schwarze und muslimische Spieler im Team seien. Das steht in dem geleakten Mail von Fournier an Dave Brailsford, dem Sportchef von Club-Eigentümer Ineos.
Nun soll Galtier die Folgen der Rassismus-Vorwürfe bereits zu spüren bekommen. Laut «Le Parisien» wurde die Telefonnummer des Trainers von PSG im Netz veröffentlicht. Das Ergebnis: fast 5000 hasserfüllte Anrufe und Nachrichten – und Morddrohungen. Seit Dienstag stehe Galtier deshalb unter Personenschutz.
PSG: Galtier will sich verteidigen
Der Franzose selbst bestreitet die Vorwürfe bisher. Laut seinem Anwalt habe er «mit Erstaunen von den beleidigenden und diffamierenden Äusserungen erfahren». Es kämen «rechtliche Schritte» in Frage, sagte der Anwalt des PSG-Trainers zur AFP.
Ex-Nizza-Sportdirektor Julien Fournier dementierte am Mittwoch gegenüber «Nice-Matin» derweil, dass er die Quelle der geleakten E-Mail sei. Er stritt aber nicht deren Existenz ab. Fournier zeigte sich «empört» über das «Timing dieser Enthüllungen». Es handle sich um «ein Jahr alte, interne Informationen».
OGC Nizza bezog am Dienstagabend ebenfalls Stellung: «Die berichteten Tatsachen betreffen zwei Personen, die nicht mehr für den OGC Nizza arbeiten. Die Situation wurde zum Zeitpunkt des Vorfalls mit grösster Ernsthaftigkeit behandelt. Der Verein wird sich nicht weiter dazu äussern.»
Paris Saint-Germain hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen gegen seinen Trainer geäussert. Intern sei aber schon eine Untersuchung im Gange.
Für Galtier wird die Situation in Paris wohl kaum einfacher. Der 56-Jährige steht nach dem Aus im Champions-League-Achtelfinal gegen Bayern München unter Druck.