Sepp Blatter: «Musste wieder lernen, auf eigenen Beinen zu stehen»
Das Wichtigste in Kürze
- Sepp Blatter wurde im Januar am Herzen operiert.
- Dabei kam es zu Komplikationen, der Walliser lag über eine Woche im künstlichen Koma.
- Heute Mittwoch feiert Blatter seinen 85. Geburtstag.
Sepp Blatter wird heute Mittwoch 85-jährig. Der Ex-Fifa-Präsident verbringt seinen Geburtstag in einer Rehaklinik in Crans-Montana VS.
Blatter darf die Klinik heute erstmals verlassen «und frische Luft schnappen». Das sagt er in einem Interview mit dem «Walliser Bote».
Ein Fest zum runden Geburtstag gebe es allerdings noch nicht. «Geht es nach mir, kann es auch eine ganze Festwoche werden, wenn es die Umstände wieder erlauben», sagt Blatter.
Sepp Blatter lag mehr als eine Woche im Koma
Blatter hat eine harte Zeit hinter sich. Er musste sich zu Beginn des Jahres einer Routine-Operation am Herzen unterziehen, bei der Komplikationen auftauchten. Der Walliser lag über eine Woche im künstlichen Koma.
Ende Januar dann die Entwarnung: Blatter konnte die Intensivstation wieder verlassen.
Sepp Blatter absolviert «Turnprogramm für Primarschüler»
Und wie geht es ihm jetzt? Den Umständen entsprechend gut, es gehe aufwärts. «Ich bin eigentlich wieder voll da», sagt er. Er hoffe, Ende Monat in seine Wohnung nach Zürich zurückkehren zu können.
Dennoch hat ihm die Zeit im Koma einiges abverlangt: Er habe gleich realisiert, dass er eine «grosse Zeitspanne weg war», als er aufgewacht sei.
Danach musste er «wieder lernen, auf den eigenen Beinen zu stehen». Täglich stünde eine Bewegungstherapie auf dem Programm.
«Das entspricht schon fast einem Turnprogramm für einen Primarschüler», meint er. Seinen Humor scheint er nicht verloren zu haben.
«Seien Sie froh, sind sie noch da»
An den Tod habe er nach dem Aufwachen nie gedacht. Blatter: «Das mache ich auch jetzt nicht.»
Aber die Ärzte hätten ihm im Spital gesagt: «Herr Blatter, seien Sie froh, dass Sie noch da sind.»
Anklage? «Lese nicht einmal mehr die Dokumente dazu»
Es droht weiter Ärger. Doch auch die Angelegenheiten rund um die Fifa scheinen ihn zurzeit kaltzulassen. Sein Rechtsanwalt befasse sich mit dem Verfahren.
«Er hat mir versichert, es wird alles gut herauskommen für mich. Ich lese nicht einmal mehr die Dokumente dazu.»