Spanien tröstet sich nach Abflug: «Junge Truppe mit Zukunft»

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Spanien,

Trainer Luis Enrique lässt offen, ob er Spaniens Nationalteam auch Richtung EM 2024 führt. Das Team des Ex-Weltmeisters erlebt einen «monumentalen Rückschlag.»

Spaniens Aymeric Laporte sitzt nach der Niederlage auf dem Spielfeld, während Marokkos Spieler im Hintergrund über ihren Sieg im Elfmeterschiessen jubeln.
Spaniens Aymeric Laporte sitzt nach der Niederlage auf dem Spielfeld, während Marokkos Spieler im Hintergrund über ihren Sieg im Elfmeterschiessen jubeln. - Julio Cortez/AP/dpa

La Roja muss sich eineinhalb Jahre vor der EM in Deutschland erst wieder neu finden. Trainer Luis Enrique liess offen, ob er weiter macht. Ausgerechnet Kapitän Sergio Busquets (34) gehörte zu jenen, die beim Elfmeterschiessen im Achtelfinale gegen Marokko scheiterten.

«Ich kann es nicht sagen, weil ich es noch nicht weiss», sagte Luis Enrique, dessen Vertrag zum Monatsende ausläuft, auf eine Frage nach seiner Zukunft und ergänzte: «Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Im Moment habe ich einfach Lust, Zuhause anzukommen und meine Leute zu sehen. Nächste Woche sprechen wir über die Zukunft, ich muss erstmal diese Enttäuschung verarbeiten.»

Die Zukunft, das sind bei Spanien jedenfalls jene Weltklasse-Talente wie Gavi (18), Alejandro Balde (19), Pedri, Nico Williams und Ansu Fati (alle 20), dazu gibt es Profis im besten Alter wie den 24-jährigen Dani Olmo von RB Leipzig. Aber auch Gavi und Co. hatten die Abwehr der Marokkaner nicht knacken können. So scheiterte Spanien wie 2018 in Russland am Gastgeber-Team erneut im Achtelfinale im Elfmeterschiessen. «Ein monumentaler Rückschlag», titelte «Marca».

Busquets: «Auf die grausamste Weise ausgeschieden»

Mit den Händen in der Anzughose und einem trotzig-traurigen Gesichtsausdruck, als habe ihm gerade jemand bei einem Abschlussball das hübscheste Mädchen ausgespannt, verliess Gavi das Education City Stadion und das WM-Turnier. «Wir sind auf die grausamste Weise ausgeschieden», sagte Busquets, der viele junge Mitspieler trösten musste.

Auch der Barcelona-Profi, der nach der Saison möglicherweise in die USA wechselt, wollte nicht über seine persönliche Zukunft sprechen. «Das ist gerade nicht wichtig. Wir müssen erstmal wieder aufstehen», sagte der letzte verbliebene Weltmeister von Südafrika 2010 im Team und betonte: «Wir haben eine gute Dynamik im Team, eine junge Truppe mit Zukunft. Man muss einfach weitermachen.»

Luis Enrique hatte jedenfalls – falls er aufhört – einen formvollendeten Abgang. Der 52-Jährige gratulierte Marokko ausgiebig in der Pressekonferenz, lobte das Publikum mit den gegnerischen Fans in der deutlichen Überzahl und entschuldigte sich noch bei einem Spieler: «Ich war sehr ungerecht zu ihm», sagte Spaniens Coach über Paris-Stürmer Pablo Sarabia, dem er zu wenig Spielzeit in diesem Turnier zugestanden habe.

Auf Instagram veröffentlichte Luis Enrique später, als er im Bus sass, ein Foto von sich, auf dem er enttäuscht in die Kamera schaut. «Es hat nicht sollen sein», schrieb der 52-Jährige dazu. «Wir bedauern, dass wir euch nicht die Freude bereiten konnten... der Fussball überrascht einen immer wieder. Vielen Dank für eure Unterstützung in diesen 23 Tagen... das Leben geht weiter.»

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