Trotz Coronavirus: Tausende Fans feiern in Saint-Etienne
Die Angst vor der Verbreitung des Coronavirus ist in Frankreich scheinbar kein Thema. Tausende Saint-Etienne-Fans feiern den Cupfinal-Einzug auf dem Platz.
Das Wichtigste in Kürze
- Saint-Etienne steht zum ersten Mal seit 38 Jahren im französischen Cupfinal.
- Ryad Boudebouz entscheidet den Halbfinal gegen Rennes erst in der 94. Spielminute.
- Keinen Fan hält es mehr auf den Rängen. Es kommt zum Platzsturm.
In der Schweiz herrscht wegen des Coronavirus aktuell eine besondere Lage. Veranstaltungen, bei welchen über 1000 Menschen zusammenkommen, sind im ganzen Land untersagt. Die Eishockey-Playoffs sind verschoben, die Super League steht still.
Ganz anders sieht die Situation rund 200 Kilometer vor der Schweizer Grenze aus. In Saint-Etienne scheint die Angst vor der Verbreitung des Virus noch nicht ganz angekommen zu sein.
Keine 2,5 Auto-Stunden von Genf entfernt wird am gestrigen Abend ein Cup-Halbfinal ganz normal ausgetragen. Tausende Fans unterstützen das Heimteam im Duell gegen Stade Rennes.
In der 94. Spielminute trifft der Algerier Ryad Boudebouz zum alles entscheidenden 2:1. Saint-Etienne steht zum ersten Mal seit 38 Jahren wieder im Final der Coupe de France. Im Final wartet der grosse Favorit Paris Saint-Germain.
How much does that goal mean to Saint-Étienne fans ? A whole lot 😳😳https://t.co/TfmQQ8OELS
— Algeria FC (@Algeria_FC) March 6, 2020
Im Stade Geoffroy-Guichard brechen alle Dämme. Fans stürmen vor Freude auf den Platz und feiern mit den Spielern. Von Berührungs-Ängsten keine Spur. Schals werden geschwenkt – die perfekte Virenschleuder.
Social Media bebt
Vor allem das enge Zusammensein und das Feiern auf dem Platz sorgt am Tag darauf für reichlich Reaktionen. Einige Fans sind von der Freude über den Finaleinzug begeistert, andere nehmen Bezug zum Coronavirus.
Social Media wird mit kontroversen Meinungen überflutet. So auch der Kurznachrichtendienst Twitter.
«30'000 Fans feiern die Qualifikation für das Final der Coupe de France. Zum Glück wurde der Salon du livre abgesagt, damit sich das Coronavirus nicht ausbreitet», schreibt jemand.
«Glückwunsch an Saint-Etienne. Aber wie können Veranstaltungen von 5000 Personen abgesagt werden, wenn sich dann 32'000 Zuschauer beim Spiel versammeln?», schreibt jemand anderes.