Ukraine Krieg: Schachtar Donezk – ein Verein auf der Flucht
Schachtar Donezk ist durch die Aggression Russlands im Ukraine-Krieg stark gebeutelt. Nun flüchten Spieler und Trainer, die Zukunft des Clubs ist ungewiss.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Krieges flüchten Spieler von Schachtar Donezk in ihre Heimat.
- Ein Juniorentrainer des Clubs wurde durch eine russische Granate getötet.
- Der erfolgreiche ukrainische Verein ist seit Jahren vom Konflikt gezeichnet.
Schachtar Donezk hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. In den letzten Jahren gilt der ukrainische Fussballclub als heimatlos.
Seit 2014 zieht der Verein von Stadt zu Stadt. Das ursprüngliche Stadion, die Donbass Arena in Donezk, wird vor knapp acht Jahren von russischen Bomben zerstört. Seither spielt das Team in Lemberg, Charkiw und zuletzt in Kiew.
Trotz der schwierigen Umstände in den letzten Jahren ist Schachtar Donezk unglaublich erfolgreich. In der Heimat holt die Mannschaft seit der Jahrtausendwende 13 Meistertitel.
Auch international macht der Verein auf sich aufmerksam. 2009 gewinnt Donezk den Uefa-Cup, ist zudem immer wieder in der Champions League und der Europa League am Start.
Spieler flüchten in ihre Heimat
Zwei Schweizer Teams haben zuletzt Bekanntschaft mit Schachtar gemacht. Der FC Basel scheitert 2020 im Europa-League-Viertelfinal an den Ukrainern. 2017 setzt sich YB in der Champions-League-Quali im Penaltyschiessen durch.
Seit der russischen Invasion Ende Februar verschlechtert sich die Situation für den Verein erneut drastisch. Zahlreiche Spieler und Trainer verlassen das Land wegen dem Ukraine-Krieg.
Marlon Santos, ein brasilianischer Innenverteidiger, erzählt via Facebook von seiner Flucht. Er habe vor der Abreise in einem Bunker eines Hotels in Kiew verharrt. «Es gab einige Matratzen, ein paar Liegen und eine Menge fehlgedeuteter Informationen», schreibt er.
Jugendtrainer stirbt im Ukraine-Krieg
Schlussendlich steigt er mit seinen Teamkollegen Júnior Moraes, David Neres und Dodô in einen Zug. Auch sie stammen – wie insgesamt 13 Schachtar-Spieler – aus Brasilien. Gemeinsam fahren sie an die west-ukrainische Grenze und von dort weiter nach Rumänien.
Der Ernst der Lage fasst Club-CEO Sergei Palkin kürzlich in einem Statement zusammen. «Das Land ist im Krieg. Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, was passiert». Vergangene Woche teilt Schachtar zudem mit, dass ein Jugendtrainer getötet wurde – getroffen durch das Fragment einer russischen Granate.
Palkin fügt an, dass «dieser Wahnsinn» nur gemeinsam beendet werden kann. Deshalb ruft er während dem Ukraine-Krieg die Uefa und Millionen von Fans zu «maximaler Unterstützung» auf.