Union – Urs Fischer: «Unnötig, wir liefern euch Schlagzeilen»
Das bis letzte Saison ruhige und erfolgreiche Union Berlin sorgt für Negativ-Schlagzeilen. Trainer Urs Fischer sieht Baustellen und unnötige Themen.
Das Wichtigste in Kürze
- Union Berlin hat Stürmer David Fofana für eine Woche suspendiert.
- In Bezug auf Leonardo Bonucci sei alles in Ordnung, sagt Trainer Urs Fischer.
- Die Unruhe um den Club sei «völlig unnötig».
Das kriselnde Union Berlin hat seinen Stürmer David Fofana wegen des verweigerten Handschlags mit Urs Fischer für eine Woche suspendiert. Der Ivorer muss bis zum kommenden Mittwoch individuell trainieren.
Am Samstag gegen Bremen und am Dienstag im Cupspiel in Stuttgart wird Fofana nicht für Union auflaufen. «Ich hoffe, dass der Junge aus solchen Situationen lernt», sagte Trainer Fischer an einer Medienkonferenz am Donnerstag.
Fofana war am Dienstag beim 0:1 in der Champions League gegen Napoli nach seiner Auswechslung in der 70. Minute ohne Blickkontakt und Handschlag am Zürcher vorbeigegangen (Video oben).
Noch in der Nacht entschuldigte sich Fofana via Instagram. Das habe er auch persönlich beim Trainer und bei Geschäftsführer Oliver Ruhnert getan, hiess es am Donnerstag auf der Pressekonferenz.
Fischer erklärte, er habe sich von der Aktion nicht persönlich angegriffen gefühlt, weil es um die Mannschaft gehe. «Fussball ist immer noch ein Teamsport, da muss man sich manchmal einordnen», sagte der 57 Jahre alte Schweizer. «Da geht es darum, Entscheidungen zu akzeptieren.»
Kein Problem mit Bonucci
Wirbel gab es auch um Leonardo Bonucci. Urs Fischer hat nach Medienberichten über atmosphärische Störungen aber die Einstellung des Verteidigers gelobt.
«Wenn es um das Verhalten geht, für die Mannschaft da zu sein, da verhält sich Leo wirklich vorbildlich. Er hilft mit, peitscht die Jungs an, ist für sie da, gibt ihnen Tipps», sagte der Schweizer.
«Auch, wenn man enttäuscht ist, gilt es trotzdem, sich entsprechend zu verhalten, wenn es um das Team geht. Da muss ich Leo ein Riesenkompliment machen.»
Noch während des 0:1 der Berliner in der Champions League gegen Napoli hatten italienische Medienberichte für Aufsehen gesorgt. Bonucci sei über seine Nicht-Berücksichtigung sehr unzufrieden und werde das Gespräch mit Urs Fischer suchen. Der 36 Jahre alte Abwehrspieler wies die Gerüchte selbst vehement zurück.
«Das ist eine Ente, ganz einfach. Natürlich ist er enttäuscht, wenn er nicht beginnt, aber das sind alle meine Spieler», sagte Fischer. Gegen Bremen hat der Italiener nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Danilho Doekhi gute Chancen auf einen Einsatz.
Urs Fischer: «Völlig unnötig»
Die Unruhe um den Club, der neun Spiele in Serie verloren hat, ärgert Fischer. Union versuche, solche Baustellen zu vermeiden. «Das sind wirklich unnötige Themen», befand der Schweizer.
«Völlig unnötig. Wir liefern euch Schlagzeilen», ergänzte Fischer vor den Journalisten. «Das haben wir in den letzten fünf Jahren nicht schlecht gemacht, da hattet ihr nicht viel. Jetzt liefern wir», kommentierte der Trainer.
«Mit dieser Resultatkrise haben wir genug zu tun.»