Unterzähliger HSV verliert Derby gegen FC St. Pauli mit 0:3
Der HSV gerät im Hamburger Derby früh in Unterzahl. St. Pauli profitiert und feiert vor heimischem Publikum.
Das Wichtigste in Kürze
- St. Pauli gewinnt das Hamburger Derby 3:0.
- Der HSV spielt ab der 28. Minute in Unterzahl.
- Es treffen Eric Smith, Marcel Hartel und David Otto.
Ausgerechnet Stadtrivale FC St. Pauli hat den Hamburger SV in der 2. Fussball-Bundesliga gestoppt und seine eigene Krise auf einen Schlag beendet.
Im brisanten und hitzigen 108. Stadtderby setzte sich der Kiezclub am Freitagabend gegen den grossen Nachbarn verdient mit 3:0 (0:0) durch. Der HSV musste mehr als eine Stunde in Unterzahl agieren nach der Roten Karten für Kapitän Sebastian Schonlau (28.) wegen einer Notbremse gegen Etienne Amenyido.
Eric Smith (61.), Marcel Hartel (74.) und David Otto (89.) sorgten mit ihren Treffern vor 29'205 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion für braun-weisse Partystimmung und für das Ende der seit sieben Spielen dauernden Sieglosserie.
Tabellenführer HSV kassierte indes die erste Niederlage nach sieben Partien und nach saisonübergreifend acht Siegen auf fremdem Platz.
Der FC St. Pauli war von Beginn an die auffälligere Mannschaft, erspielte sich ein Plus an Top-Chancen. Amenyido (16.) scheiterte an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit spitzelte Igor Matanovic den Ball an den Pfosten.
Der HSV kam mit dem frühen Stören des Gegners nicht zurecht. Der einzige klare Abschluss kam von Ludovit Reis (11.). Dafür stand die bis dahin beste Deckung der Liga zumeist sicher, daran änderte auch der Platzverweis von Schonlau nichts.
Kopfballtor bringt St. Pauli gegen HSV auf die Siegerstrasse
Nach dem Wechsel versuchten die Gastgeber, das zahlenmässige Plus besser zu nutzen. Phasenweise drängten sie den HSV weit in dessen Hälfte rein. Doch erst Smiths Kopfballtor nach einem Eckball und Hartel selbst belohnten den FC St. Pauli für seine Mühe.
Den Schlusspunkt setzte Otto (89.).
Vor dem Risikospiel hatte ein Polizeieinsatz für Aufregung gesorgt. Die Polizei hatte mehrere Anhänger des FC St. Pauli in Gewahrsam genommen. Ein auf Twitter kursierendes Video zeigt eine solche Ingewahrsamnahme, bei der ein Polizist Zwang in Form von körperlicher Gewalt anwendet.
«Ob die Verhältnismässigkeit gewahrt wurde, gilt es zu prüfen», teilte die Polizei via Twitter mit. In dem Video ist zu sehen, wie mehrere Menschen von Polizisten auf dem Boden fixiert werden. Ein Beamter schlägt auf einen am Boden liegenden Mann ein, während ein anderer dessen Beine fixiert.
Der FC St. Pauli forderte Aufklärung.