Vor Stadt-Derby: Mehrere St.-Pauli-Fans festgenommen
Kurz vor Beginn des Hamburger Stadt-Derbys in der 2. Fussball-Bundesliga hat die Polizei am Freitag mehrere Anhänger des FC St.Pauli in Gewahrsam genommen.

Mindestens einmal sei Zwang angewendet worden, sagte ein Polizeisprecher.
Etwa 150 maskierte St.-Pauli-Fans seien zuvor auf einen Fan-Marsch von Anhängern des Hamburger SV zugestürmt - die Polizei habe einen Zusammenstoss verhindern können.
Auf Twitter kursierte ein Video, das einen Einsatz der Polizei im Vorfeld des Spiels zeigen soll. Der FC St. Pauli forderte Aufklärung. «Auf dem Heiligengeistfeld hat es einen massiven Polizeieinsatz gegeben, mehrere Personen wurden verletzt», teilte der Verein via Twitter mit. Angesichts vorliegender Videos und Augenzeugenberichten stelle sich die dringende Frage nach der Verhältnismässigkeit.
Am Nachmittag waren rund 3000 Anhänger des HSV lautstark durch St. Pauli marschiert. Unter den Teilnehmern seien auch etwa 400 «Problemfans» gewesen, sagte der Polizeisprecher. Dennoch sei es friedlich geblieben. Auf der Strecke vom Altonaer Balkon über die Reeperbahn bis zum Millerntor-Stadion kam es vereinzelt zum Abbrennen von Pyrotechnik.
Da es sich um ein Risikospiel handelt, waren die Sicherheitsvorkehrungen in der Hansestadt verstärkt worden. «Wir sind auf alles vorbereitet», sagte der Sprecher. Oberstes Ziel sei es, die verfeindeten Fanszenen voneinander zu trennen, die zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in einem ausverkauften Stadion aufeinandertreffen werden. Knapp 30'000 Besucher werden am Millerntor erwartet.