Weltärztebund: Fussball geniesst «offenbar Narrenfreiheit»
Frank Ulrich Montgomery, der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, hat die Austragung des Supercup-Finales des FC Bayern München gegen den FC Sevilla im Corona-Risikogebiet Budapest scharf kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- «Wenn die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr ihre Ferien im Ausland verbringen können, aber Bosse und Spieler des FC Bayern in Hochrisikogebiete fliegen, ist das ein verheerendes Zeichen», kritisierte der 68 Jahre alte Montgomery.
«Der Fussball scheint offenbar Narrenfreiheit zu geniessen. Das ist kontraproduktiv und ein falsches Signal», sagte Montgomery der «Passauer Neuen Presse».
«Wenn die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr ihre Ferien im Ausland verbringen können, aber Bosse und Spieler des FC Bayern in Hochrisikogebiete fliegen, ist das ein verheerendes Zeichen», kritisierte der 68 Jahre alte Montgomery. Wenn Funktionäre und Spieler soziale Verantwortung übernehmen wollten, sollten sie nicht nur an ihre Portemonnaies und die Einnahmen aus Spielen denken, sagte der Chef des Weltärztebundes.
Die Partie, die von den Bayern mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen wurde, wurde trotz hoher Infektionszahlen im Corona-Risikogebiet Budapest vor Publikum ausgetragen. Die UEFA sprach als Veranstalter von einem «Testballon». Nach Angaben des europäischen Verbandes wurden 15.500 Karten verkauft.