«Wieder Scheisse»: Kohfeldt-Effekt in Wolfsburg verpufft

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Deutschland,

Der Kohfeldt-Effekt ist erstmal weg. Beim 0:3 in Mainz muss der Trainer einen ganz schwachen Auftritt mit ansehen. Ausgerechnet jetzt wartet für Wolfsburg das wichtigste Spiel der gesamten Hinrunde.

Florian Kohfeldt
Stand mit Wolfsburg in Mainz sprichwörtlich im Regen: VfL-Cooach Florian Kohfeldt. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Bundesliga stand Florian Kohfeldt pitschnass im Regen, in der Champions League will er sprichwörtlich «brennen».

Nicht weniger als diese emotionale Wende muss der schwer genervte Fussballlehrer in den nächsten Tagen nach der 0:3-Schlappe in Mainz vollbringen, wenn er den VfL Wolfsburg auf «eines der wichtigsten Spiele in der Vereinsgeschichte» vorbereitet. Gegen den OSC Lille kann am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) das Achtelfinale der Champions League erreicht werden, dann wären Bonusduelle mit Manchester City, dem FC Liverpool oder Real Madrid möglich.

«Natürlich wird es schwer, keine Frage, eine herausfordernde Aufgabe. Aber vielleicht ist das auch genau die Chance, dass die Erwartungshaltung an uns nicht so sonderlich hoch ist», sagte Kohfeldt. Der aktuelle Trend ist dabei nicht der Freund der Niedersachsen, die drei Pflichtspiele in Serie verloren und auch davor beim 2:2 in Bielefeld keine besonders gute Figur abgaben. Der Kohfeldt-Effekt ist nur gut einen Monat nach der Amtsübernahme von Vorgänger Mark van Bommel schnell verpufft.

«Das ist Scheisse, was wir machen»

Am nasskalten und schwer frustrierenden Samstagnachmittag war dieser Ärger vor allem Defensivmann Josuha Guilavogui anzusehen. «Es ist wieder die gleiche Scheisse wie gegen Bielefeld. Das ist Scheisse, was wir machen. Das ist nicht genug. Wir haben keine Torchance gehabt», schimpfte der Franzose. Tatsächlich war das Spiel nach vier Minuten und Toren von Jonathan Burkardt und Anton Stach entschieden.

Kohfeldt pfefferte frustriert seine Jacke ins Eck, dann passierte bis zum Eigentor von Maxence Lacroix in der 90. Minute nicht mehr viel. «Wir machen es uns selbst kaputt, so geht es nicht weiter», sagte der bediente Guilavogui weiter.

Gegen Lille geht es nun um alles. Ein Sieg und Wolfsburg kommt weiter, womöglich sogar als Gruppensieger. Bei einem Remis oder einer Niederlage ist das Europa-Abenteuer vorzeitig beendet und der auch im Pokal gescheiterte VfL spielt bis Mai nur noch in der Bundesliga mit. «Wir haben momentan schon sehr grosse Wellentäler. Das kann nicht unser Anspruch sein. Das ist ein Thema, das den VfL schon etwas länger verfolgt», erklärte Kohfeldt. Als der 39 Jahre alte Ex-Bremen-Trainer übernahm, gab es direkt drei Siege. Darauf folgten nun vier sieglose Spiele mit teilweise unerklärlichen Leistungen.

Keine Offensiv-Gefahr

So war es auch in Mainz. Die Verantwortlichen dürfte nicht nur das klare Endresultat stören, sondern vor allem die Art und Weise. Die Offensive um Wout Weghorst und Nationalspieler Lukas Nmecha sorgte für keinerlei Gefahr, auch von Führungsspielern wie Lacroix oder dem früh ausgewechselten Maximilian Arnold gab es kein echtes Zeichen des Dagegenhaltens. «Wir haben nicht so viel richtig gemacht», sagte Kohfeldt, die Worte waren dabei noch eher bedächtig gewählt.

Der Chefcoach wird hoffen, dass er am Mittwoch Stammkeeper Koen Casteels nach dessen Corona-Infektion wieder aufbieten kann. Vertreter Pavao Pervan machte in Mainz nicht den sichersten Eindruck, patzte beim Distanzschuss von Stach zum 0:2. «Das tut sehr weh», sagte Pervan zur Niederlage. Viel Zeit bleibt Wolfsburg nun nicht. Noch in den Mainzer Katakomben kündigte Kohfeldt an: «Jetzt gilt der Fokus sofort auf das Spiel gegen Lille.»

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