WM 2022 – Final-Ref: Darum ist es schwer, Mbappé & Messi zu pfeifen
Das Wichtigste in Kürze
- Schiedsrichter Szymon Marciniak bleibt in einem turbulenten WM-Final absolut fehlerfrei.
- Der Pole lobt das Verhalten der Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé.
- Beide seien auf dem Spielfeld umgänglich – würden es dem Schiri aber auch schwer machen.
Argentinien gewinnt in Katar gegen Frankreich einen spektakulären WM-Final. Die ganze Fussball-Welt spricht anschliessend über Lionel Messi, Kylian Mbappé – und Szymon Marciniak!
Der 42-jährige Schiedsrichter aus Polen leitet das Endspiel an der WM 2022 – und holt sich beste Kritiken ab. In jeder kniffligen Situation liegt Marciniak richtig.
In einer von Beginn weg umkämpften Partie muss er schon früh den Tarif durchgeben, damit das Spiel nicht entgleitet. «Ich musste schon sehr früh ein Machtwort sprechen», erzählt Marciniak im Interview mit der «Sport Bild».
Er und sein Team hätten ein ganz anderes Spiel erwartet. «Ein Abtasten, ein Beschnuppern – wie es in Finalspielen üblich ist», so Marciniak. «Aber dieses Final hat alle Regeln gebrochen. Beide Teams haben von Anfang an mit offenem Visier gespielt, wir waren total verdutzt auf dem Platz.»
Es sei ein Vorteil, dass er beide Teams zuvor an der WM bereits einmal gepfiffen habe. «Ich lag in beiden Spielen quasi immer richtig, so etwas sorgt für Respekt bei Spielern», meint Marciniak.
«Messi und Mbappé machen es dem Schiedsrichter an der WM 2022 schwer»
Der Final an der WM 2022 wird zur grossen Show von Lionel Messi und Kylian Mbappé. Marciniak erlebt die beiden Superstars als sehr angenehme Zeitgenossen.
«Messi und Mbappé sind auf dem Spielfeld absolut umgänglich», erzählt Marciniak. «Sie wissen selbst natürlich auch: Sie sind die wichtigsten Spieler für ihre Mannschaft, sie dürfen nicht vom Platz gestellt werden.»
Könnten Sie sich vorstellen, Profi-Schiedsrichter zu sein?
Und trotzdem würden es solche Spieler dem Schiedsrichter auch schwer machen. «Du musst diese Spieler beschützen. Viele Gegner versuchen, diese Spieler versteckt zu foulen», erläutert Marciniak.
Man dürfe als Schiedsrichter nicht nur dem Ball folgen. Marciniak: «Wenn ein Spieler den Ball passt, muss ich noch wenige Momente abwarten, ob sein Gegenspieler ihn danach noch foult.»