WM 2022: Mit der Robe für Messi stellt sich die Fifa selbst bloss
Das Wichtigste in Kürze
- Lionel Messi krönt sich an der WM 2022 mit Argentinien zum Weltmeister.
- Im Moment der Pokal-Übergabe wird der Superstar in eine Katar-Robe gesteckt.
- Die geschmacklose Szene erweist der Fussball-Welt einen Dienst. Ein Kommentar.
Fast hätte es geklappt.
Fast hätte man als Fussball-Fan, als Zuschauer beim Thriller-Final der WM 2022 alles vergessen können. Den Binden-Ärger, den Alkohol-Frust, das Regenbogen-Verbot. Und natürlich die Hunderten toter Arbeiter, die Katar mittlerweile selbst zugibt.
Aber eben nur fast.
Denn ausgerechnet im Moment der Euphorie, als Lionel Messi den WM-Pokal stemmt, entblösst sich die Fifa selbst. Da wird der Held des Turniers in eine katarische Robe gesteckt. Damit auch ja niemand vergisst, worum es bei dieser WM wirklich ging.
Es ging nicht um den Fussball, es ging nicht um Argentinien, es ging nicht um Lionel Messi. Es ging nicht darum, den populärsten Sport der Welt zu zelebrieren.
Es ging einzig und allein um Macht, um Geld, um Politik und Ansehen. Und das hat sich Katar bei der Fifa um viel Geld gekauft. Und die Fifa hat sich und die Seele des Spiels verkauft.
In den Monaten vor der WM 2022 dachte darüber noch manch einer nach. Dann folgte eine WM, die rein sportlich zu den besten Turnieren der Fussball-Geschichte gehört. Mit dem Weltmeister, auf den neutrale Fans aus aller Welt gehofft haben.
Aber Gianni Infantino und Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani haben dem Fussball dann doch noch einen Dienst erwiesen. Mit ihrer jämmerlichen Roben-Geste haben sie die Fussball-Welt auf den Boden der Realität zurückgeholt.
Da hatte die Gier, die Geltungssucht dann doch noch etwas Gutes.