WM 2022: Offizieller spricht sich gegen Regenbogen-Fahnen aus
Im Winter steigt in Katar die WM 2022. Im Golfstaat stehen gleichgeschlechtliche Beziehungen weiter unter Strafe. Regenbogen-Fahnen geben deshalb zu reden.
Das Wichtigste in Kürze
- Abdulaziz Abdullah Al Ansari will keine Regenbogen-Fahnen an der WM.
- Es gehe ihm dabei um die Sicherheit der Fans, so der Generalmajor.
- Das Turnier findet vom 21. November bis 18. Dezember 2022 in Katar statt.
Die WM 2022 sorgt schon im Vorfeld für viel Brisanz. Jetzt hat ein Generalmajor mit Aussagen in einem Interview für Unmut gesorgt.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP sagt Abdulaziz Abdullah Al Ansari, dass LGBTQ-Paare in Katar willkommen seien. Dies, obwohl gleichgeschlechtliche Beziehungen in dem konservativen Golfstaat weiterhin unter Strafe stehen.
Allerdings ist der Offizielle zeitgleich gegen Regenbogen-Fahnen oder andere entsprechende Solidaritätssymbole. «Wenn ein Fan die Regenbogen-Flagge hisst und ich sie ihm wegnehme, dann nicht, weil ich sie wirklich nehmen will, um ihn zu beleidigen, sondern um ihn zu schützen», so Al Ansari.
«Können Gesetze nicht ändern»
Er fürchte, dass die entsprechenden Personen angegriffen werden könnten. «Denn wenn ich es nicht bin, könnte jemand anderes in seiner Nähe ihn angreifen. Und ich werde ihm sagen: ‹Bitte, es ist nicht nötig, jetzt die Fahne zu zeigen›.» Für das Verhalten des Volkes vor Ort könne er nicht garantieren, sagt Al Ansari weiter.
Die Fans sollen ihre sexuelle Ausrichtung «in der Gesellschaft demonstrieren, in der es akzeptiert wird», heisst es weiter. Ein Ticket für die WM 2022 zu kaufen, sei in Ordnung. Allerdings müsse man deswegen nicht die Gesellschaft vor Ort beleidigen.
«Wir sind dazu da, um ein Turnier zu organisieren. Wir können hier die Gesetze nicht ändern», bekräftigt Al Ansari. Man könne die Religion nicht für die 28 Tage einer Weltmeisterschaft ändern. «Bucht gemeinsam ein Zimmer, schlaft miteinander – das geht uns nichts an.»
Infantino: «Jeder ist an WM 2022 willkommen»
Abdulaziz Abdullah Al Ansari ist Direktor der Abteilung für internationale Zusammenarbeit. Ausserdem ist er als Vorsitzender des Nationalen Komitees für die Terrorismusbekämpfung im katarischen Innenministerium zuständig.
Fifa-Präsident Gianni Infantino hatte sich zuletzt zur selben Thematik geäussert. Der Schweizer sagte, dass «jeder hier in Katar willkommen ist, auch wenn wir über LGBTQ sprechen.»
Die WM 2022 findet vom 21. November bis 18. Dezember 2022 statt.