WM 2022: Was ist gestern schief gelaufen, Nati-Trainer Murat Yakin?
Einen Tag nach dem Aus an der WM 2022 zieht Murat Yakin an einer Pressekonferenz Bilanz. Was ist beim 1:6 gegen Portugal bloss schiefgelaufen?
Das Wichtigste in Kürze
- Murat Yakin, Dominique Blanc und Pierluigi Tami sprechen nach dem WM-Aus zu den Medien.
- Neben der Taktik gegen Portugal wirft das WM-Aufgebot Fragen auf.
- Nati-Trainer Yakin blickt nach vorne und spricht über die EM-Qualifikation.
Die Schweizer Nati erlebt an der WM 2022 ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem souveränen Sieg über Serbien zieht man in den Achtelfinal ein. Gar nur ein Tor fehlt dem Yakin-Team zum Gruppensieg. Doch am Dienstag werden die Schweizer Träume jäh beendet.
Die Nati kassiert eine üble Klatsche im Achtelfinal, bleibt beim 1:6 gegen Portugal chancenlos. «Ich trage auch dann die Verantwortung, wenn es mal nicht gut läuft», erklärt Murat Yakin. «Wir hatten gestern einen klaren Plan und der ist nicht aufgegangen.»
Die mutige Matchidee habe er mit dem Staff und den Führungsspielern vor der Partie besprochen. «Der Plan ging nicht auf, aber die beiden Tore in der ersten Halbzeit waren ein Einwurf und ein Corner. Das hat mit dem System nichts zu tun», so Yakin
Warum wurden Mbabu und Lotomba nicht für WM 2022 aufgeboten?
Dass Edimilson Fernandes als Ersatz für Silvan Widmer eingesetzt wurde, sorgt am Medientermin für Fragen. Denn: Der Nati-Trainer hat mit Widmer und Ricardo Rodriguez nur zwei Aussenverteidiger aufgeboten. Fehlten beispielsweise Kevin Mbabu oder Jordan Lotomba aus disziplinarischen Gründen?
Rückblende: Die beiden Spieler wurden zuvor bei einem Nati-Zusammenzug aus dem Kader gestrichen. Murat Yakin will eigentlich nicht über Spieler sprechen, die in Katar nicht dabei sind. Trotzdem negiert er vor den Pressevertretern einen Einfluss dieses Vorfalls auf sein WM-Aufgebot.
«Es gab eine einmalige disziplinarische Massnahme. Weil Lotomba und Mbabu vor Publikum in der Lobby Karten gespielt haben», erzählt der Trainer. «Auf die Nicht-Nomination für die WM hatte diese Aktion keine Auswirkung.»
Zufrieden mit Shaqiri und Xhaka – als Favorit in die EM-Qualifikation
Zurück zu den Spielern, die in Katar dabei waren. «Für mich war Xherdan Shaqiri erneut sehr wichtig, er hat in entscheidenden Momenten überzeugt», so Yakin. Die Pause vor dem Turnier habe man ihm nicht angemerkt. Auch Granit Xhaka habe seine Führungsaufgaben im Mittelfeld wahrgenommen.
Mit der Kritik am Auftritt gegen Portugal könne er leben, das sei der Job der Medien und Beobachter. «Mein Job ist es nun, die Spieler wieder aufzubauen», erklärt der Nationaltrainer. Als nächstes warte die EM-Quali auf die Schweizer Nati. «Dort gehen wir als Favorit in die Gruppe», so Yakin.