WM 2022: Zaubert Messi, ist alles möglich – Modric ist Angstgegner
Wie heisst der erste Finalist an der Weltmeisterschaft 2022? Argentinien gegen Kroatien heisst auch Lionel Messi gegen Luka Modric. Wer krönt seine Karriere endgültig?
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Dienstag um 20 Uhr trifft Kroatien im Weltmeisterschaft-Halbfinal auf Argentinien.
- Für die Stars Lionel Messi und Luka Modric ist es wohl die letzte WM.
- Wer setzt sich durch? Die Nau.ch-Sportredaktion ist sich nicht einig.
Noch zwei Siege fehlen Lionel Messi, um seine Karriere mit dem Weltmeistertitel zu krönen. Der 35-Jährige trifft heute um 20 Uhr auf die Kroaten, die am Freitag Brasilien aus dem Turnier geworfen haben. Luka Modric und sein Team wollen zum zweiten Mal in Serie den WM-Final erreichen.
Wer setzt sich im ersten Halbfinal der WM 2022 durch? Die Meinungen auf der Nau.ch-Redaktion gehen auseinander.
Mathias Kainz, Sportredaktor
Der Druck, der auf den Schultern der Argentinier lastet, könnte kaum grösser sein. Erzrivale Brasilien ist spektakulär an den Kroaten gescheitert. Das macht das Duell mit den Europäern noch einmal attraktiver, noch einmal dramatischer.
Was den Gauchos entgegenkommt – sie sind nicht der WM-Favorit unter den vier Halbfinalisten. Im Schatten der Franzosen hat sich die Albiceleste aber still und heimlich in eine bärenstarke Ausgangslage gebracht.
Und dafür ist – natürlich – auch Superstar Lionel Messi verantwortlich. Der Zauberer ist pünktlich zu seinem letzten WM-Auftritt in Bestform gekommen. Gegen die Niederlande zeigte sich Messi spielfreudig und unberechenbar wie in seinen besten Zeiten.
Der grosse Unterschied im Vergleich zu den vergangenen WM-Auftritten ist einfach: Messi bricht unter dem Druck, der auf ihm lastet, nicht zusammen – er gedeiht. Beweis gefällig? Zwei eiskalt verwandelte Elfer gegen Holland, einmal im Spiel, einmal im Elferschiessen.
Deshalb behält Argentinien heute gegen Kroatien die Oberhand: Messi wird die Gauchos einmal mehr inspirieren – und wenn Argentiniens Zehner zaubert, ist nichts unmöglich.
Christoph Böhlen, Sportchef
Klar möchte sich Lionel Messi an seiner letzten WM zum besten Spieler seiner Generation krönen. Holt er sich mit den Gauchos den Titel, gelingt ihm im ewigen Duell mit Cristiano Ronaldo ein grosser Coup. Doch wie immer in den letzten zwei Jahrzehnten geht ein Name in dieser Debatte komplett unter: Der von Luka Modric (37)!
Die Real-Legende scheitert vor vier Jahren mit seinen Kroaten erst im Final an den Franzosen. Und jetzt steht der 160-fache Nationalspieler schon wieder in einem Halbfinal. Im Gegensatz zu Messi und Ronaldo polarisiert er kaum, ist aber für sein Team mindestens so wichtig. Und: Modric darf sich getrost als Angstgegner von Lionel Messi bezeichnen.
26 Mal standen die beiden Stars gleichzeitig auf dem Platz, meistens als Spieler von Real und Barcelona. Zwölfmal setzt sich Modric durch, fünfmal endet der Vergleich unentschieden. Zweimal stehen sie sich mit ihren Nationalteams gegenüber.
2006 gewinnt der damals 20-jährige Modric ein Testspiel in Basel mit 3:2 gegen den 18-jährigen Messi. Und vor vier Jahren siegt Kroatien in der Gruppenphase klar mit 3:0 gegen die Gauchos – Modric trifft zum 2:0.
Auch heute wird Luka Modric nach dem Schlusspfiff jubeln. Der zu unrecht unterschätzte Dirigent führt seine Kroaten zum zweiten Mal in Serie in den WM-Final. Und baut seine Karriere-Bilanz gegen Messi weiter aus.