WM Ausbeutung: Organisationen geben Menschenrechtsverletzungen zu

Amnesty International berichtet weiterhin von «schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen». Zu diesen Vorwürfen nehmen die Organisatoren der WM 2022 Stellung.

WM Ausbeutung
Organisatoren von WM 22 nehmen zu Ausbeutungsvorwürfen Stellung - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Organisatoren der WM 2022 sehen sich weiter starken Anschuldigungen konfrontiert.
  • Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlicht einen Bericht.
  • Die Verantwortlichen beziehen Stellung – und geben die Ausbeutung von Arbeitern zu.

In Katar werden weiterhin Arbeitsmigranten ausgebeutet. Das wirft die Menschenrechtsorganisation Amnesty International privaten Sicherheitsfirmen in dem Land vor. Die Organisatoren der WM 2022 bestätigen die Vorwürfe.

WM 2022: Drei Firmen haben sich nicht an Regeln gehalten

Nach erneuten Anschuldigungen gaben die Organisatoren in Katar die Ausbeutung von Arbeitern im Zusammenhang mit Fussball-Turnieren in dem Land zu. Das berichtete die US-Nachrichtenagentur «AP» unter Berufung auf eine Stellungnahme.

Die Menschenrechtsorganisation hatte zuvor einen Bericht veröffentlicht. Und privaten Sicherheitsfirmen in Katar darin die Ausbeutung von Arbeitsmigranten vorgeworfen.

Zwangsarbeit und Strafen

Die Arbeiter seien «schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen» ausgesetzt, die «teilweise Zwangsarbeit» entsprächen, teilte Amnesty mit. So hätten Arbeiter gegen ihren Willen und unter Androhung von Strafen Arbeit verrichten müssen.

«Manche von ihnen mussten bis zu 84 Wochenstunden arbeiten – und das mit dem Wissen der katarischen Regierung». Dies kritisierte die Menschenrechtsorganisation weiter.

Freuen Sie sich auf die WM 2022 in Katar?

Drei Firmen hätten sich in mehreren Bereichen nicht an die Regeln gehalten. Das hiess es in der Stellungnahme der WM-Organisatoren nach Angaben von «AP». Betroffen waren demnach private Sicherheitsfirmen, die bei der Klub-WM und dem Arabien Cup eingespannt waren.

«Wir arbeiten von Sonntag bis Sonntag»

Amnesty berief sich für den neuen Bericht auf Gespräche mit Personal von acht Sicherheitsfirmen. Darin beklagen Mitarbeiter, ihnen würden freie Tage und Urlaub vorenthalten.

WM 2022
Die WM 2022 steigt im Winter in Katar. - keystone

«Wir arbeiten von Januar bis Januar, von Sonntag bis Sonntag. Wir haben keinen freien Tag», zitiert die Organisation einen Wachmann aus Uganda. Anderen Mitarbeitern sei der Lohn gekürzt worden, wenn sie wegen Krankheit nicht arbeiten konnten.

Die WM 2022 in Katar findet vom 21. November bis 18. Dezember statt. Als Reaktion auf Menschenrechtsverletzungen waren in den vergangenen Monaten immer wieder Rufe nach einem Boykott laut geworden.

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