Xherdan Shaqiri: Serben toben nach Jacken-Moment gegen Nati-Star
Ein Flitzer hängt Xherdan Shaqiri nach dem Nordirland-Spiel eine Jacke der «Befreiungsarmee des Kosovo» um. Der Vorfall schlägt hohe Wellen – auch in Serbien.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann legt Shaqiri eine Jacke der ehemaligen paramilitärischen Organisation «UÇK» um.
- Serbische Medien toben wegen des Vorfalls nach dem Nordirland-Spiel.
- Ein Ex-Spieler von Roter Stern Belgrad schiesst auf Instagram gegen den Nati-Star.
«Abscheulich» nennt der «Kurir» den Vorfall rund um Xherdan Shaqiri. Die serbische Zeitung spricht von einem «Skandal» und einer «Einmischung der Politik in den Sport».
Shaqiri wird nach dem Spiel gegen Nordirland beim Interview eine Jacke von einem Flitzer übergestreift. Darauf ist das Logo der «Befreiungsarmee des Kosovo», auch «UÇK» genannt, zu sehen.
Die Bewegung kämpfte ab 1994 für die Unabhängigkeit des Kosovo. 1999 musste sie sich auf Druck der NATO wieder auflösen. Zuvor hatte sich «UÇK» zu mehreren Anschlägen bekannt und galt deshalb in einigen Ländern als Terror-Organisation.
«Kosovo ist Serbien»
In Serbien schlägt der Vorfall um Xherdan Shaqiri hohe Wellen. Dort zählt «UÇK» für viele als kriminelle Einheit. Mit Vujadin Savic mischt sich jetzt sogar ein Fussballspieler ein. Und zwar mit einem politischen Statement.
«Damit ich es nicht vergesse: Kosovo ist Serbien», postet der 31-Jährige in seiner Instagram-Story. Xherdan Shaqiri ist auf dem Foto, welches unter anderem die serbische Nationalflagge zeigt, markiert.
Auf einem weiteren Beitrag von Savic sind Bilder von der Stadt Gjilan zu sehen. Es ist der Geburtsort von Shaqiri, welcher heute zum Kosovo gehört. Der Verteidiger macht sich auf dem Foto über den Schweizer lustig. Und witzelt unter anderem über dessen Körpergrösse (1,69 Meter).
Vujadin Savic spielt mittlerweile bei Apoel Nikosia. Zuvor war er unter anderem Captain von Roter Stern Belgrad und lief auch in England und Deutschland auf.
Serbischer Verband fordert Sanktionen
Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat am Sonntag auf den Jacken-Eklat reagiert und das Verhalten von Shaqiri als «vorbildlich» bezeichnet.
Ganz anders sieht das der serbische Fussballverband. Jovan Surbatovic, der Generalsekretär des FSS, hat mittlerweile ein Statement abgegeben – und darin einen Protestbrief bei der Fifa angekündigt.
«Wir fordern eine sofortige Reaktion und strengste Sanktionen gegen Shaqiri wegen der Förderung der kriminellen Terrororganisation UCK vor den Medien.» Das heisst es in der Stellungnahme.