Terror

Flitzer legt Shaqiri Jacke von Terror-Organisation um

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Genève,

Ein Flitzer schafft es nach dem Schweiz-Sieg auf den Platz und bis zu Xherdan Shaqiri, der ein Interview gibt. Er gibt ihm eine Jacke einer Terror-Organisation.

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Xherdan Shaqiri wird vom Flitzer mit der Jacke einer Terror-Organisation überrascht. - RSI

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Flitzer legt Shaqiri beim Interview eine Jacke um.
  • Auf dieser prangt das Logo der Befreiungsarmee des Kosovo.
  • Diese Gruppierung galt zeitweise als Terror-Organisation.

Skandal in Genf nach dem Spiel zwischen der Schweiz und Nordirland!

Die Partie war vorbei, die Fans verliessen das Stadion, die Spieler und Trainer standen der Presse Rede und Antwort. Xherdan Shaqiri gab dem Tessiner TV-Sender RSI ein Interview, als ein Flitzer hinzukommt.

Der Mann läuft wortlos auf den Lyon-Star zu und legt ihm eine Jacke um die Schultern –eigentlich eine nette Geste. Doch dann zupft er die Jacke zurecht, um ein Logo auf der Brust präsenter in die Kamera zu zeigen. Das Emblem zeigt einen Doppeladler auf rotem Grund und die Buchstaben «UÇK». Es ist das Logo der «Befreiungsarmee des Kosovo».

Shaqiri
Der Flitzer richtet die Jacke, sodass das UÇK-Logo für die TV-Zuschauer klar sichtbar ist. - RSI

Diese wurde 1994 mit dem Ziel der Unabhängigkeit des Kosovos von verschiedenen, bewaffneten Gruppierungen gegründet. Teile davon wollten einen Zusammenschluss aller Gebiete, in denen ethnischen Albaner lebten. Die UÇK bildete Kämpfer aus und kaufte grosse Mengen an Waffen.

In den Folgejahren bekannte sie sich zu mehreren Anschlägen mit insgesamt 21 Toten. Sie konnte rund einen Drittel des Kosovos für kurze Zeit unter ihre Kontrolle bringen. Zeitweise fand sie auch auf den Terrorlisten verschiedener Länder einen Platz.

UCK
Während des Kosovo-Kriegs kämpfte die UÇK für die Nato. - Keystone

Während des Kosovo-Kriegs wurde die UÇK zu einer Verbündeten der Nato-Truppen. Nach dessen Ende löste sie sich auf Druck der Nato und der Uno auf. Zumindest auf Papier, denn in der Realität teilte sie sich in verschiedene Nachfolgeorganisationen auf. Einige Mitglieder gingen zur Armee oder Polizei, in die Politik, die Wirtschaft oder in die Kriminalität.

Nach dem Krieg gab es auch immer wieder Ermittlungen gegen prominente UÇK-Mitglieder. Sie sollen Zivilisten vertrieben, vergewaltigt, gefoltert und ermordet haben.

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