Ajax Amsterdam steht vor dem Einzug in den ersten Champions-League-Final seit 1996. Das Team von Erik ten Hag setzt sich im Halbfinal-Hinspiel bei Tottenham Hotspur mit 1:0 durch.
Tottenham Hotspur - Ajax Amsterdam
Donny van de Beek jubelt nach seinem Treffer für Ajax gegen Tottenham. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rückspiel in einer Woche reicht Ajax demnach ein Unentschieden für das Weiterkommen.
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Ein frühes Tor von Donny van de Beek legte den Grundstein dafür, dass Ajax auch im neunten Auswärtsspiel der laufenden Champions-League-Kampagne ungeschlagen blieb. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der bereits im Viertelfinal beim 2:1 auswärts gegen Juventus einen Treffer erzielt hatte, traf nach einer Viertelstunde und einem Traumpass von Hakim Ziyech abgeklärt zum 1:0. Es war der 161. Treffer des niederländischen Leaders in dieser Saison.

Die Führung war die verdiente Folge einer überragenden Startphase der Gäste. Ajax trat in den ersten 25 Minuten so auf, wie es in den Achtelfinals im Madrider Bernabeu und in den Viertelfinals in Turin mit ihren Siegen die Fussball-Welt verzückt und in Staunen versetzt hatte. Die Gäste setzten bei Ballverlust sofort zum Pressing an, verzeichneten dadurch deutlich mehr Ballbesitz und kontrollierten so das Spiel.

Auch spielerisch setzte die junge Mannschaft von Erik ten Hag Akzente. Der Traumkombination in der 24. Minute fehlte der letzte Querpass und damit der krönende Abschluss. Van de Beek scheiterte aus spitzem Winkel an Hugo Lloris, anstatt den Ball quer zu David Neres zu spielen. In der 78. Minute kam der Brasilianer einem Treffer noch näher. Bei einem der wenigen gelungenen Konter setzte Neres den Ball an den Innenpfosten. Das 2:0 hätte das Duell der beiden letzten im Wettbewerb verbliebenen Aussenseiter womöglich frühzeitig entschieden.

Dass die hochgelobte Ajax-Generation ebenfalls sehr gut verteidigen kann, bewies sie in der zweiten Halbzeit. Als der Gastgeber das Tempo erhöhte und mit Hilfe der gut 60'000 Zuschauern in der vor kurzem eröffneten Arena auf den Ausgleich drängte, hielt Ajax kämpferisch dagegen. Klare Torchancen erspielte sich Tottenham keine, die grösste Gefahr ging von Standardsituationen aus.

Das Team des Argentiniers Mauricio Pochettino konnte im 54. Spiel der Saison den Kräfteverschleiss einer sehr intensiven Premier League und Champions-League-Kampagne nicht kaschieren. Pochettino hatte mehrmals die fehlende Breite in seinem Team beklagt, die Ausfälle der beiden Topskorer Son Heung-min (gesperrt) und Harry Kane (verletzt) im wichtigsten Spiel der Saison waren merklich spürbar; sie konnten durch Fernando Llorente und Lucas Moura nicht ersetzt werden.

Erst nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Jan Vertonghen in der 39. Minute und der Umstellung auf eine Viererkette in der Defensive kamen die Spurs etwas besser ins Spiel. Toby Alderweireld köpfelte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit eine Freistossflanke unbedrängt über das Tor. Kurz nach dem Seitenwechsel kam Dele Alli dreimal zum Abschluss, ernsthaft geprüft wurde Ajax-Keeper André Onana aber nicht.

Hatte Tottenham im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City bei der spektakulären 3:4-Niederlage noch einen der grössten Erfolge der Vereinsgeschichte gefeiert, machte sich nun im Norden Londons Ernüchterung breit. Die zweite Heimniederlage in dieser Kampagne nach dem 2:4 zum Auftakt gegen den FC Barcelona war verdient. Die Hoffnungen für das Rückspiel liegen auf dem Südkoreaner Son, der in der K.o.-Phase vier der acht Treffer der Spurs erzielt hat.

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