Aktien-Zoff beim FC Luzern: Bernhard Alpstaeg ficht Strafbefehl an
Der Aktienzoff beim FC Luzern geht weiter. Die Staatsanwaltschaft hat den im Mai angekündigten Strafbefehl gegen Bernhard Alpstaeg nun erlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Strafbefehl gegen Bernhard Alpstaeg ist mittlerweile Tatsache.
- Dem Unternehmer wird Nötigung und ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen.
- Alpstaeg wehrt sich gegen die Anschuldigungen – und ficht den Strafbefehl an.
Bernhard Alpstaeg sieht sich mit einem Strafbefehl konfrontiert, der von der Luzerner Staatsanwaltschaft ausgestellt wurde. Der Vorwurf: Nötigung und versuchte ungetreue Geschäftsbesorgung.
Beim Streit geht es um ein 25-Prozent-Aktienpaket der FCL Holding AG, welches Alpstaeg 2015 erworben hatte. Laut dem Verwaltungsrat tat er dies «mittels illegaler Machenschaften». Nun zieht die Staatsanwaltschaft nach.
FC Luzern: Alpstaeg ficht Strafbefehl an
Das Lager von Bernhard Alpstaeg lässt den Strafbefehl allerdings nicht auf sich sitzen. In einer Medienmitteilung vom Dienstag heisst es, dass der Unternehmer diesen vor Gericht anfechten werde.
Die Begründungen der Staatsanwaltschaft seien «einseitig». Die in der Strafuntersuchung vorgebrachten entlastenden Argumente würden «in keiner Weise» berücksichtigt werden, steht in der Mitteilung.
Gemäss Alpstaeg habe der Verwaltungsrat der Holding die Aktien 2019 nach einer Prüfung durch einen unabhängigen Gutachter ins Aktienbuch eingetragen. Diese Tatsache werde vom Staatsanwalt einfach ignoriert.
Stattdessen behaupte dieser in seinem Strafbefehl, dass die Eintragung nur aufgrund einer Nötigung durch Alpstaeg erfolgte.
Auch bei dem Vorwurf der versuchten ungetreuen Geschäftsbesorgung bleibe die Sichtweise des Staatsanwaltes einseitig. Alpstaeg soll 2019 eine Mehrheit der Stadionaktien gekauft haben, ohne den Verwaltungsrat der Holding AG über seine Kaufabsicht zu informieren.
Das Alpstaeg-Lager stützt sich dabei auf eine E-Mail des damaligen Präsidenten Philipp Studhalter. Er habe den Verwaltungsrat schon eineinhalb Jahre vor dem Erwerb über Alpstaegs Kaufinteresse informiert, heisst es.
Sacha Wigdorovits, der Sprecher von Bernhard Alpstaeg, kritisiert die Vorgehensweise des Staatsanwaltes scharf. Alles in allem sei es dem Staatsanwalt einzig und allein darum gegangen, diesen Fall so rasch als möglich loszuwerden, ohne sich daran die Finger zu verbrennen.
Wigdorovits: «Nach der Öffentlichkeitskampagne gegen Alpstaeg hatte er offensichtlich Angst davor, selbst ins Schussfeld von Fans und Medien zu gelangen, wenn er das Verfahren gegen Bernhard Alpstaeg eingestellt hätte.»
Wer einen angebotenen Strafbefehl nicht akzeptiere, könne vom Richter eine faire und vertiefte Beurteilung einfordern. «Wie wir schon im Mai erklärt haben, wird Bernhard Alpstaeg dies selbstverständlich tun», sagt Sprecher Wigdorovits.