Alex Frei

Alex Frei: Denken Sie schon an den Aufstieg mit dem FC Winterthur?

Der Start ist Alex Frei (42) beim FC Winterthur geglückt. Im Interview mit Nau.ch spricht der Trainer über seine Ziele – und die Unterschiede zum FC Wil.

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Alex Frei gibt im Training beim FC Winterthur Anweisungen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Winterthur liegt in der Tabelle der Challenge League derzeit auf Platz zwei.
  • Trainer Alex Frei spricht im Interview über sein neues Team und die Ziele.

Seit Anfang Jahr ist Alex Frei Trainer beim FC Winterthur. Und dem Rekord-Torschützen der Schweizer Nati gelingt ein Top-Einstand mit sieben Punkten aus drei Spielen.

Nau.ch: Ein toller Start mit dem FC Winterthur in die Rückrunde! Sind Sie zufrieden, Alex Frei?

Alex Frei: Ja, ich bin sehr zufrieden. Auch wenn man vielleicht das Gefühl hat, dass es alles Pflichtaufgaben sind. Aber man muss immer zuerst gewinnen. In der Art und Weise unseres Spiels haben wir uns von Partie zu Partie gesteigert. Gegen Kriens haben wir noch viel zu viele Chancen zugelassen– jetzt im dritten Spiel gegen Wil fast keine mehr.

Nau.ch: Ihr habt sieben Tore geschossen und noch kein Gegentor erhalten – eine eindrückliche Bilanz. Wo könnt ihr euch noch steigern?

Alex Frei: Es gibt schon Momente im Spiel, in denen wir lernen müssen, das Spiel mehr zu kontrollieren und es nicht dem Gegner zu überlassen.

Alex Frei
Alex Frei steht seit drei Spielen beim FCW an der Seitenlinie. - Keystone

Nau.ch: Wer Sie kennt, weiss: Egal, wo Sie sind, Sie wollen etwas reissen. Ist der Aufstieg Ihr Ziel?

Alex Frei: Ach, es ist sicher so, dass ich das im Hinterkopf hatte, als ich zum Verein gekommen bin. Sonst würde ich lügen. Aber es ist nicht so, dass der Verein den Aufstieg als Vorgabe gegeben hätte. Und auch wenn das nach einer Floskel klingt: Es sind immer noch 15 Spiele, 45 Punkte können noch geholt werden. Es ist also noch zu früh für so grosse Ziele. Unser Ziel ist es, Match für Match vorne dabeizubleiben. Aber ich bin natürlich einverstanden, dass der Moment kommen wird, in dem man entweder keine Chance mehr hat, oder in dem es lächerlich klingt, wenn man nicht vom Aufstieg sprechen will. Aber der Moment ist noch nicht da.

Nau.ch: Was braucht es, damit der Aufstieg klappt?

Alex Frei: Eine unglaubliche Konstanz, weil der FC Aarau schon nur vom Budget her von Anfang Saison den Aufstieg als Ziel hat. Der FCA ist wahrscheinlich der einzige Verein in der Challenge League, der sich zu diesem Ziel bekennt. Und dann ist die Liga natürlich auch sehr ausgeglichen. Du musst dir die Konstanz erarbeiten, dass der Gegner im Spiel nicht merkt, wenn du einmal keinen guten Tag hast. Du musst die nötige Mentalität reinbringen, damit das Team an jedem Spieltag über sich hinauswachsen kann.

Trauen Sie Alex Frei und Winterthur den Aufstieg zu?

Nau.ch: Ein guter Schachzug ist die Leihe von GC-Stürmer Shkelqim Demhasaj. Er hat schon im ersten Spiel getroffen. Was erwarten Sie von ihm?

Alex Frei: Es ist klar, dass wir reagieren mussten, weil nicht klar ist, wie lange Roman Buess ausfällt. Bei «Mimi» müssen wir nicht über die Qualität diskutieren. Er kann ein Spiel spüren, macht vieles richtig. Und er hat eine seltene Qualität, die nicht viele haben: Er weiss, wo das Tor steht.

Alex Frei
Alex Frei auf der Winterthurer Schützenwiese. - Keystone

Nau.ch: Was für Unterschiede gibt es in Winterthur im Vergleich zu Ihrem Ex-Club Wil?

Alex Frei: Ich würde es nicht so drastisch formulieren wollen. Wenn du Trainer in Wil bist, dann führst du die Ausbildung der Spieler weiter in Richtung Profifussball. In Winterthur ist es so, dass du schon viel mehr arrivierte Spieler dabei hast. Und da ist es die Kunst, alle bei Laune zu halten.

Nau.ch: Was macht mehr Spass?

Alex Frei: Trainer zu sein macht generell sehr viel Spass (lacht).

Nau.ch: Am Freitag geht es nach Thun. Freuen Sie sich auf das Duell mit Carlos Bernegger?

Alex Frei: Es sind immer heikle Spiele, ich konnte mit Wil in Thun nie gegen ihn gewinnen. Zu Hause waren wir immer nahe dran, aber kassierten gegen Schluss noch ein Tor. Aber ja, ich freue mich!

Alex Frei
Der FC Winterthur ist gut in die Rückrunde gestartet. - Keystone

Nau.ch: Mit einem Sieg könntet ihr den FC Thun schon ein wenig distanzieren. Ein wichtiges Spiel, oder?

Alex Frei: Gut, in der aktuellen Phase sind alle Spiele wichtig. Es wird sich irgendwann in den letzten fünf, sechs Spielen herauskristallisieren, welche Teams vorne dabeibleiben und welche ein wenig abgehängt werden. Da müssen wir natürlich schauen, dass wir im vorderen Zug dabei sind.

Nau.ch: Blicken wir kurz in die Super League: Wie sehen Sie die Entwicklung, zieht es der FCZ durch – und wie sieht es beim FCB und YB aus?

Alex Frei: YB beeindruckt mich immer wieder, weil sie einfach eine unglaubliche Power auf den Platz bringen. Der FCB wird aufgrund der Geschichte immer gefährlich sein und ein Wörtchen mitreden. Sie haben einfach diese Winnermentalität, und das macht es sehr schwierig, wenn du gegen sie im Joggeli antreten musst. Und der FCZ hat eine unglaubliche Qualität: Spiele, die 50/50 sind, kippen sie auf ihre Seite. Das meinte ich zuvor mit Konstanz.

Nau.ch: Auf welchen Club würden Sie das Geld setzen?

Alex Frei: Als Trainer sind Wetten verboten (lacht).

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