Alisha Lehmann fordert mehr ärztliche Versorgung im Frauenfussball
Zahlreiche Top-Fussballerinnen fallen wegen Kreuzbandrissen für die WM aus. Nati-Star Alisha Lehmann fordert deshalb bessere medizinische Versorgung.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Frauenfussball häufen sich vor der WM im Sommer die Kreuzbandrisse.
- Alleine bei Arsenal fallen vier Leistungsträgerinnen mit der schweren Verletzung aus.
- Nati-Star Alisha Lehmann (24) fordert eine bessere medizinische Betreuung.
Leah Williamson, Vivianne Miedema, Beth Mead, Laura Wienroither – vier Arsenal-Stars, vier schwere Verletzungen. In der laufenden Saison mussten die Gunners bei vier ihrer Leistungsträgerinnen jeweils Kreuzbandrisse verzeichnen.
Es ist eine regelrechte Verletzungsepidemie – und immer ist es die gleiche Verletzung: Mehr als 25 Star-Spielerinnen aus den europäischen Top-Ligen zogen sich laut «Optus» in den letzten 15 Monaten einen Kreuzbandriss zu.
Die Gründe seien biomechanischer Natur: Eine breitere Hüfte, dünnere Kreuzbänder, weniger ausgeprägte Kniemuskulatur, andere Knochenstruktur als bei Männern. Die Wahrscheinlichkeit eines Kreuzbandrisses sei bei Frauen bis zu achtmal höher.
Braucht Frauenfussball bessere medizinische Versorgung?
Nati-Star Alisha Lehmann fordert im Interview mit «Sky» deshalb eine verbesserte medizinische Versorgung. «Kreuzbandrisse sind im Frauenfussball immer ein grosses Thema», betont die Aston-Villa-Stürmerin.
«Es passiert uns häufiger, weil unsere Körper so anders sind. Es hat auch mit unserer Periode zu tun», meint die 24-Jährige. «Darauf müssen wir achten. Wenn wir unsere Perioden haben, dann bedeutet das ein höheres Risiko, sich zu verletzen.»
Die Vereine müssten ihre medizinischen Abteilungen für die Frauen-Teams verstärken, so Alisha Lehmann. «Sie müssen uns unterstützen und uns die Chance geben, zu sagen: ‹Vielleicht sollte ich diese Woche etwas weniger trainieren.›»
«Manchmal sind die medizinischen Standards für uns Frauen nicht gut genug. Viele Clubs hier in England haben keine Vollzeit-Ärzte», klagt Lehmann. «Da gibt es viel Spielraum, und das wäre wichtig: Wir müssen Wege finden, um die Verletzungen zu reduzieren.»