Andy Murray verärgert über sexistische Ballon d'Or Verleihung
Gestern gewann die norwegische Stürmerin Ada Hegerberg als erste Frau den Ballon d'Or. Doch der Freuden-Anlass endet im Shitstorm.
Das Wichtigste in Kürze
- Fussballerin Ada Hegerberg wird als erste Frau mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet.
- Der Moderator fragt, ob sie vor Freude tanzen und mit dem Po wackeln könne.
Am Montag wird der Preis für die weltbesten Fussballer vergeben. Erstmals an einen Mann und eine Frau. Siegerin ist die Norwegerin Ada Hegerberg.
Die Stürmerin von Olympique Lyon prescht am Mikrofon ebenso nach vorne, wie auf dem Rasen und hält eine flammende Dankesrede.
Hegerberg erklärt, wie wichtig die neu geschaffene Frauen-Kategorie des Ballon d’Or für den Frauenfussball ist und ermuntert kleine Mädchen auf allen Rasen und Plätzen der Welt, an sich zu glauben. Sie fordert Respekt und Akzeptanz für Frauen rund um den Erdball.
«Kannst du mit dem Po wackeln?»
Auftritt Moderator und DJ Martin Solveig. Von der frisch gekürten, weltbesten Fussballerin will er nach deren kämpferischer Rede wissen, ob sie jetzt vor Freude tanzen möchte? Bisschen mit dem Po wackeln – also «twerken» – vielleicht? «Nein», sagt Hegerberg und guckt sichtlich irritiert. Der Sexismus-Skandal ist perfekt. Der Shitstorm beginnt.
«Wieso müssen Frauen sich mit solchem Scheiss abgeben? Welche Fragen hat man Mbappé oder Modric gestellt? Ich denke, solche, die mit Fussball zu tun haben», tippt Tennis-Star Andy Murray wütend in seiner Instagram-Story. Murray weiter: «Und an alle, die denken, das war doch nur ein Witz…war es nicht. Ich hatte schon mein ganzes Leben lang mit Sport zu tun – das Ausmass an Seximus ist unglaublich.» Das sitzt.
Hegerberg schreibt doppelt Geschichte
Der Skandal macht Hegerberg aber jetzt zur Heldin. «Hegerberg hat die wichtigste Auszeichnung für eine Fussballspielerin gewonnen. Aber ihre Karriere hat noch eine grössere Mission, als nur Trophäen abzuräumen», schreibt die norwegische Zeitung «Aftenposten».
Und die Kollegen vom norwegischen «Dagbladet» doppeln nach: «Hegerberg machte den Montagabend zu etwas Historischem.»
Übrigens: Später lässt Solveig über Twitter verlauten, die beste Fussballerin der Welt habe ihm seinen Scherz auf der Bühne nicht übel genommen.
Fragen, die @martinsolveig @AdaStolsmo ebenfalls noch gerne gestellt hätte:
— Florian Reis (@vunallemebbes) December 3, 2018
„Kannst du putzen?“
„Und jetzt geht’s wieder zurück in die Küche?“
„Kannst du mal kurz deine Brüste zeigen?“
Was für ein dummes Arschgesicht. #BallonDor
Imagine winning the first EVER women's Ballon d'Or.
— Frances Silva (@fasilva11) December 3, 2018
Then giving an unbelievable speech about how big this is for women's football.
Then asking little girls to believe in themselves.
THEN being asked to twerk. Fuck off dude. pic.twitter.com/MkbL5KZalD
Sincere apologies to the one I may have offended. My point was : I don’t invite women to twerk but dance on a Sinatra song. Watch the full sequence People who have followed me for 20 years know how respectful I am especially with women pic.twitter.com/pnZX8qvl4R
— Martin Solveig (@martinsolveig) December 3, 2018
Könnte sich irgendjemand vorstellen, Cristiano Ronaldo wäre bei der Verleihung des #BallonDor auf der Bühne vor den TV-Kameras gebeten worden, doch mal mit dem Arsch zu wackeln?
— wibramuc (@wibramuc) December 4, 2018
Ada #Hederberg „durfte“ sich das gestern von @martinsolveig gefallen lassen. https://t.co/z2Ow8w9VZh