Brasiliens schmerzhafte Erinnerungen an die 1:7-Schmach

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Deutschland,

Zum ersten Mal seit dem aus brasilianischer Sicht unglaublich schmerzhaften 1:7-Ausscheiden im Halbfinal der WM im eigenen Land 2014 treffen Brasilien und Deutschland heute Abend aufeinander.

Trauer ohne Ermessen: Im WM-Halbfinal vor vier Jahren erlitten die Brasilianer gegen Deutschland die wohl bitterste Niederlage aller Zeiten.
Trauer ohne Ermessen: Im WM-Halbfinal vor vier Jahren erlitten die Brasilianer gegen Deutschland die wohl bitterste Niederlage aller Zeiten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer WM-Gruppengegner Brasilien trifft heute Abend im Testspiel auf Deutschland.
  • Dabei sind die Erinnerungen an das 1:7 im WM-Halbfinal 2014 noch schmerzhaft vorhanden.

Es ist nur ein Testspiel – und doch verkommt das heute Abend (20.45 Uhr) bevorstehende Duell zwischen Deutschland und Brasilien zu einer wichtigen Partie. Zumindest für Brasilien-Coach Tite. Denn: die Schmach der 1:7-Niederlage der «Seleçao» im Halbfinal der WM im eigenen Land hängt auch vier Jahre danach wie dunkle, schwere Wolken über den Köpfen der Brasilianer, die an der WM in der Gruppenphase als Erstes auf die Schweiz treffen werden. «Das 7:1 von der WM ist ein Gespenst», sagte der 56-Jährige dem «Kicker».

«Die Motivation wird unermesslich hoch sein»

Anders sieht es bei den Deutschen aus: Mats Hummels will nicht in nostalgische Erinnerungen verfallen: «Nein, das ist vorbei.» Jogi Löw, der Bundestrainer der DFB-Auswahl, warnt vor. Revanchegelüste könnten und würden in einer solchen Situation natürlich existieren, aber das Halbfinale könne man nicht zurückholen. «Die Motivation wird vermutlich unermesslich hoch sein», befürchtet Löw.

Gerade mal drei deutsche Spieler, die an diesem Juli-Tag vor vier Jahren zum brasilianischen Debakel verholfen haben, sind in der Anfangsformation dabei (Jerome Boateng, Toni Kroos und Matthias Ginter). Hingegen wurden mit Thomas Müller und Mesut Özil zwei Leistungsträger nach Hause geschickt. Bei Brasilien wird Superstar Neymar verletzt fehlen. Wie vor vier Jahren bereits. Schlecthe Vorzeichen? Wie es auch kommen mag – die Brasilianer tun gut daran, die Gedanken einer Revanche auf die Weltmeisterschaften hin aufzusparen.

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