AfD

Wollte AfD-Chef Chrupalla die Taliban besuchen?

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Deutschland,

Der AfD-Vorsitzende Chrupalla plante laut Medienberichten eine Reise nach Afghanistan. Die Sicherheitslage soll das Vorhaben verhindert haben.

Tino Chrupalla afd
AfD-Chef Chrupalla wollte angeblich nach Afghanistan reisen, um zu zeigen, dass das Land sicher genug ist, um abzuschieben. Doch dann soll die Reise zu gefährlich gewesen sein. (Archivbild) - Keystone

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hatte anscheinend vor, nach Afghanistan zu reisen. Wie «Bild» berichtet, wollte Chrupalla kurz nach der Bundestagswahl das Land besuchen.

Ziel sei wohl gewesen, die Sicherheitslage vor Ort als weniger dramatisch als angenommen darzustellen. Ausgerechnet deutsche Sicherheitsbehörden rieten Chrupalla jedoch dringend von der Reise ab.

Daraufhin habe der Spitzenmann der in Teilen gesichert rechtsextremen Partei seine Pläne geändert. Die offizielle Begründung laute, dass die Taliban erst im April einen Termin anzubieten hätten.

Chrupalla für Zusammenarbeit mit Islamisten?

Chrupalla hatte sich bereits 2021 für eine Anerkennung der Taliban-Regierung ausgesprochen. «Die Sächsische Zeitung» zitierte ihn damals mit den Worten: «Die neue Bundesregierung muss so schnell wie möglich die afghanische Regierung anerkennen.»

Der AfD-Chef begründete seine Forderung demnach mit der Möglichkeit von Abschiebungen. Chrupalla habe betont, dass diplomatische Beziehungen unabhängig von Weltanschauungen sein.

Taliban Chrupalla
Chrupalla sprach sich in der Vergangenheit dafür aus, die islamistischen Taliban als Regierung anzuerkennen. (Archivbild) - Keystone

In einem Interview behauptete Chrupalla laut «T-Online» zudem, dass 99 Prozent der Afghanen seien mit der Taliban-Machtergreifung zufrieden. Diese Aussage sorgte für massive Kritik.

Merz für Abschiebungen ins Taliban-Regime

Die deutsche Bundesregierung erkennt die Taliban-Regierung nicht als legitim an. Laut dem «Tagesspiegel» gibt es jedoch punktuell Kontakte auf technischer Ebene, die über ein deutsches Verbindungsbüro im katarischen Doha stattfinden.

Merz Chrupalla
Wie Chrupalla zeigt auch Unions-Kanzlerkandidat Merz Interesse an Verständigungen mit dem radikal-islamistischen Taliban-Regime. - Keystone

CDU-Kanzlerkandidat Merz kündigte laut «T-Online» derweil an, im Falle eines Wahlsieges vermehrt Menschen ins Taliban-Regime abschieben zu wollen. Für «300 Millionen Euro Entwicklungshilfe pro Jahr» könne man erwarten, «dass die Taliban auch diejenigen zurücknehmen, die wir hier in Deutschland nicht mehr haben wollen.»

Wer sind die Taliban?

Die Taliban sind eine islamistische Bewegung, die Afghanistan von 1996 bis 2001 und erneut seit 2021 beherrscht. Sie streben die Errichtung eines islamischen Gottesstaates an und setzen eine strenge Auslegung der Scharia durch.

Sollten westliche Staaten die Taliban-Regierung als legitim anerkennen?

Unter ihrer Herrschaft werden Frauen- und Menschenrechte massiv eingeschränkt. Die Taliban lehnen westliche Werte ab und bekämpfen ausländischen Einfluss, ihre Finanzierung erfolgt teilweise durch den Drogenhandel.

International sind sie weitgehend isoliert, pflegen aber Beziehungen zu einigen Staaten wie Pakistan. Die AfD positioniert sich ambivalent zu den Taliban, fordert einerseits deren Anerkennung, kritisiert aber andererseits mögliche Zahlungen an sie.

Kommentare

User #6193 (nicht angemeldet)

Ob mit den Teletubis oder der Union, wo ist der Unterschied?

User #4752 (nicht angemeldet)

nau kopiert von Allmen: «Egal welchen Mist ich erzähle, alle hören zu» 📣🤷‍♂️💙💙

Weiterlesen

2 Interaktionen
Beschluss
Tino Chrupalla AfD
Wegen Abschiebungen
Alice Weidel,
11 Interaktionen
AfD-Bundesparteitag
Kentucky
Im Verkehrshaus

MEHR IN POLITIK

wegweiser wahllokal parlamentswahlen 2023
Bei Ständeratswahl
Donald Trump
Vermittlung
Trump
62 Interaktionen
Vorwurf
Trump
9 Interaktionen
Drohung

MEHR AFD

a
25 Interaktionen
Am Zürichsee
Alternative für Deutschland afd
30 Interaktionen
CDU überholt
10 Interaktionen
Weimar
afd cdu flagge
19 Interaktionen
Beschluss

MEHR AUS DEUTSCHLAND

julia koschitz
«Ewig Dein»
knossi lebendig begraben
3 Interaktionen
Experiment
13 Interaktionen
Ukraine-Lieferung
9 Interaktionen
Ringen um Waffenruhe