Berlinale 2025: Amnesty Filmpreis für «Die Möllner Briefe»
Der Dokumentarfilm «Die Möllner Briefe» von Martina Priessner erhält den Amnesty Filmpreis der Berlinale 2025.
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Der Amnesty Filmpreis der Berlinale 2025 geht an den Dokumentarfilm «Die Möllner Briefe» von Martina Priessner. Die Regisseurin setzt sich in ihrem Werk mit den Folgen des rassistischen Brandanschlags von Mölln im Jahr 1992 auseinander.
Der Film thematisiert Erinnerungskultur, Trauma und gesellschaftliches Versagen im Umgang mit rechter Gewalt. Er beleuchtet die Perspektive der Überlebenden und Hinterbliebenen.
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Der Amnesty Filmpreis würdigt bei der Berlinale Werke, die Menschenrechtsthemen behandeln. Er soll das Bewusstsein für Menschenrechtsverletzungen schärfen und zu Engagement ermutigen.
Darum geht es in «Die Möllner Briefe»
«Die Möllner Briefe» folgt İbrahim Arslan, einem Überlebenden, der erst 2019 von Hunderten Solidaritätsbriefen erfuhr. Die Briefe wurden jahrzehntelang im Stadtarchiv aufbewahrt, ohne den Opferfamilien übergeben zu werden.
Arslan begibt sich auf die Suche nach den Verfassern und ergründet die Gründe für das Verschwinden der Briefe. Diese wurden erst per Zufall durch eine Studierende entdeckt.
Jury würdigt eindringliche Darstellung
Die Jury um Schauspielerin Florence Kasumba und Regisseurin Soleen Yusef lobt die eindringliche Darstellung des Films. Der Deutschlandfunk» betont die Kraft des Films, Empathie zu wecken und zum Handeln zu motivieren.
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Der Dokumentarfilm mache deutlich, wie wichtig es sei, gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen. Er zeige auch die Notwendigkeit, Betroffene zu unterstützen.
Filmtechniken erzeugen mitreissende Geschichte
Die Darstellung der Briefe, vorgelesen von den Verfassern, verstärkt laut «Amnesty» die narrative Wirkung. Kinderzeichnungen, Gedichte und bewegende Aussagen berühren das Publikum tief.
Die mitfühlende Sprache der Briefe steht zudem im starken Kontrast zu den gewaltsamen Ereignissen. Begriffe wie «Mitmenschen» und «Miteinander» werden verwendet, anstatt distanzierender Bezeichnungen wie «Migranten».
Diese Wortwahl unterstreicht die Botschaft der Gemeinschaft.
Weitere Auszeichnungen der Berlinale
Neben dem Amnesty Filmpreis wurden auch andere wichtige Preise vergeben. Der Goldene Bär für den besten Film ging an «Drømmer» des norwegischen Regisseurs Dag Johan Haugerud.
Die australische Schauspielerin Rose Byrne erhielt den Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin. Der chinesische Filmemacher Huo Meng wurde für die beste Regie ausgezeichnet.