Bundesliga Spielplan sorgt für Ärger
Erstmals finden reguläre Bundesligaspiele am Tag vor Heiligabend statt. Der enge Terminplan sorgt bei Clubs und Fans für Unmut.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 22. und 23. Dezember wird in der Bundesliga gespielt.
- Ein Spieltag so kurz vor Heiligabend stösst nicht überall auf Verständnis.
Für Geschenke-Shopping in letzter Minute lässt der Bundesliga-Plan den Aktiven dieses Jahr keine Zeit. Erstmals müssen die Profis in beiden höchsten Spielklassen bis zum Tag vor Heiligabend ran – fehlende Besinnlichkeit oder notwendige Professionalität? Die Hatz mit der vorweihnachtlichen Englischen Woche ist zumindest Ausdruck der immer grösseren Terminnot im Weltfussball und sorgt für Ärger, aber auch Verständnis in der Liga.
Für die Präsente sei ohnehin seine Frau zuständig, bekannte Eintracht Frankfurts Coach Adi Hütter mit einem Augenzwinkern. Er selbst steht noch beim Spitzenspiel gegen den FC Bayern am Samstagabend an der Seitenlinie. Und Urs Fischer, mit Union Berlin noch am 23. Dezember im Auswärts-Einsatz, führte die Suche nach einem Geschenk für seine Frau kurzerhand wenige Meter von seinem Büro in den Fanshop der Köpenicker: «Ich habe auch schon was gekauft, sage aber nicht was – es soll ja ein Geschenk sein.»
Der Zweitligist ist dabei besonders von der ungewohnten Terminierung betroffen, nur wenige Stunden nach Abpfiff bei Erzgebirge Aue steigt im heimischen Stadion An der Alten Försterei das traditionelle Weihnachtssingen. Dem Antrag für einen alternativen Termin konnte die Deutsche Fussball Liga nach Angaben des Clubs wegen der Komplexität der Spielplan-Terminierung nicht nachkommen.
Letztes Spiel am 23. Dezember um 18 Uhr
Vor sechs Jahren, als der 23.12. zuletzt auf einen Sonntag fiel, verzichtete das Oberhaus noch wie gewohnt auf einen Spieltag. Nun beschliesst erst 1899 Hoffenheim kurz vor 20.00 Uhr das Fussballjahr gegen den FSV Mainz 05. Klagen wollen die Kraichgauer darüber aber nicht. «Ich glaube, so schlecht geht es dem Fussballprofi an sich nicht, der kann auch am 23. mal spielen», sagte Coach Julian Nagelsmann und verglich die Lage mit seinen alten Kumpels, die in Handwerksberufen arbeiten: «Die gehen direkt unter den Weihnachtsbaum. Die kriegen es auch hin, also werden wir es auch hinkriegen.»
Zumindest aus Sicht von Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner beeinträchtigt der Spielplan aber den ursprünglichen Sinn der Festtage. «Das ist einfach zu nah am Weihnachtsfest und das sollte man – und wir sind gläubig – auch mal respektieren», kritisiert Hübner. «Weihnachten sollte man ein bisschen mit mehr Abstand geniessen können – als mit einem gefühlten halben Tag.»