FC Aarau Pechvogel Schneuwly hat von der vergebenen Chance geträumt
Der FC Aarau hat nach einem 4:0 im Hinspiel den Aufstieg noch verspielt. Schneuwly hatte eine Minute vor Schluss die goldene Chance. Nau hat mit ihm gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aarau vergeigt nach einem 4:0 im Hinspiel den Aufstieg in die Super League.
- Der FCA verliert zu Hause gegen Xamax ebenfalls 0:4 und scheitert dann im Penaltyschiessen
- Aarau-Stürmer Marco Schneuwly vergibt in der letzten Minute die goldene Chance.
Man kann beim besten Willen nicht sagen, dass Marco Schneuwly nicht weiss, wo das Tor steht. Er hat in seiner Karriere in Liga, Cup und Europacup schon 165 Tore erzielt.
Im Barrage Rückspiel zwischen dem FC Aarau und Xamax hat der 34-jährige Routinier die goldene Chance auf dem Fuss. In der letzten Minute kam er - beim Stand von 0:4 - alleine vor dem Tor an den Ball. Doch sein Abschluss geht weit über das Tor. Es wäre der Aufstieg der Aarauer gewesen.
Die Geschichte nimmt ein bekanntes Ende. Xamax rettet sich durch die Verlängerung und entscheidet das Penaltyschiessen für sich. Die Aufstiegsträume des FC Aarau platzen.
Schneuwly zu Nau: «Ich konnte kaum schlafen, normalerweise habe ich keine Probleme damit. Ich habe die Chance bestimmt noch hundert Mal vor meinem geistigen Auge gesehen. Natürlich hat man als Stürmer schon viele Chancen vergeben. Aber bei diesem Spielstand, so kurz vor Schluss, das ist schon noch einmal etwas anderes.»
Wie geht man mit dieser Situation um? «Ich weiss es nicht. Ich habe noch keinen Weg gefunden, das zu verarbeiten. Es ist etwas vom Bittersten, das ich je erlebt habe», sagt Schneuwly.
Noch stehen keine Ferien an im Hause Schneuwly. «Der ältere Bub feiert morgen Dienstag noch seinen Geburtstag. Ich hoffe, es wird nicht nur über meine Chance gesprochen.»
Schneuwly bleibt dem FC Aarau treu: «Ich habe noch einen Vertrag bei Aarau. Wir versuchen in der nächsten Saison wieder anzugreifen, das war auch dieses Jahr das Ziel. Wir müssen besser in die Saison starten.»
Auch Karanovic vom FC Aarau ist betrübt
Goran Karanovic sagt am Tag danach zu Nau: «Es ist unglaublich, aber so ist halt der Fussball. Wir haben einfach keinen Treffer erzielen können.»
Nach dem Spiel war die Gemütslage beim FCA natürlich unter Null: «Die Stimmung war schlecht, es sind auch Tränen geflossen», sagt Karanovic.
«Wenn wir jetzt gegen Xamax zwei Mal knapp verloren hätten, dann könnten wir das besser akzeptieren. Aber nach einem 4:0-Auswärtssieg und dieser Ausgangslage alles noch aus den Händen zu geben. Das ist dann schon bitter.»
Trotzdem sei nicht alles nur schlecht gewesen: «Wir versuchen auch etwas Positives aus der Saison mitzunehmen. Unsere Aufholjagd über die Saison gesehen war sehr gut.»