FC Basel: Darum ist Legende Erni Maissen (64) immer noch topfit
Woche für Woche analysiert Erni Maissen die Spiele des FC Basel im TV – und sieht auch mit 64 Jahren topfit aus. Wie geht das? Er verrät's im Nau.ch-Interview!
Das Wichtigste in Kürze
- Erni Maissen schätzt die Leistungen des FCB jede Woche am TV ein.
- Was auffällt: Der 64-jährige ehemalige Basel-Star ist auch heute noch in Top-Form.
- Nau.ch spricht mit der Rotblau-Legende über seine Fitness und die Rolle als FCB-Experte.
Für die Fans des FC Basel ist der Montag-Abend ein Pflicht-Termin: Es ist Zeit für die Sendung «FCB Total» (telebasel).
Nicht fehlen darf dabei Experte Erni Maissen. Die Rotblau-Legende (406 Pflichtspiele / 142 Tore) analysiert die Spiele heute aus der Sicht des Zuschauers.
Sein Rücktritt liegt zwar schon dreissig Jahre zurück. Trotzdem: Der 64-Jährige sieht stets braungebrannt und immer noch topfit aus.
Nau.ch: Erni Maissen, Sie sehen fantastisch aus. Wie machen Sie das?
Erni Maissen: Ich gehe viel biken und bin viel draussen in der Natur. Jetzt komme ich natürlich auch noch frisch aus den Ferien. Zuerst war ich in Südfrankreich am Meer, dann war ich noch eine Woche in den Schweizer Bergen. Unter anderem auf dem Jungfraujoch – da wird man halt auch ein bisschen braun.
Nau.ch: Sie suchen die Sonne nicht, das mit dem Braunwerden hat Ihnen die Natur geschenkt?
Erni Maissen: Ich bin halt der Typ, der braun wird, liege aber nicht stundenlang in der Sonne. Aber wenn du auf dem Bike unterwegs bist, sind die Beine, Arme und der Kopf an der Sonne. Da wird man unweigerlich braun. In den Bergen wird man sogar extrem braun.
Nau.ch: Und was machen Sie sonst noch für Ihre Fitness?
Erni Maissen: Unter der Woche gehe ich auf das Bike, wenn ich Zeit habe. Am Wochenende eigentlich immer Samstag und Sonntag. Ich bin zusammen mit Kollegen in einer Gruppe, die auch gerne biken und wir schauen immer, dass wir am Wochenende abmachen können. Zudem bin ich öfters im Fitness, sicher zwei, drei Mal in der Woche. Ich habe einfach Freude am Sport. Fussball spiele ich hingegen nicht mehr so viel. Mittlerweile geht alles ein bisschen langsamer und tut ein bisschen weh. Das ist auf dem Bike nicht der Fall – solange du nicht umfällst. Letztlich bin ich gerade gestürzt und habe den Lenker in die Rippen bekommen. Sie waren gequetscht, das hat sehr weh getan. Aber auch das gehört dazu.
Nau.ch: Sie sind eigentlich der Chef-Kritiker. Wenn der FCB jetzt plötzlich wieder erfolgreich wird – ist es Ihnen dann langweilig?
Erni Maissen: Überhaupt nicht! Ich bin froh, wenn ich möglichst positive Sachen erzählen kann. Ich bin ja nicht da, um den FCB zu zerreissen. Ich bin da, um aus der Seele der Fans zu sprechen.
Nau.ch: Sie sind sehr kritisch, aber immer fair. Sie sprechen eigentlich so wie ein Fan – nur dass Sie den Background haben, wie es als Spieler ist.
Erni Maissen: Ja, ich habe ja nicht den Fussball neu erfunden. Ich sehe mich auch nicht als Spezialisten, der alles weiss. Ich sage das, was ich für mich sehe und denke. Gegenüber dem Fan habe ich aber den Vorteil, dass ich selber einmal Spieler war. Ich weiss, was in den Köpfen der Spieler vorgeht. Zum Beispiel, wenn man gegen den Underdog Winterthur 0:1 in Rückstand gerät und denkt «jetzt müssen wir das Spiel drehen» oder «die sind ja besser, als wir gedacht haben». Oder auch in der Halbzeit, wenn dich der Trainer kritisiert. Das ist der Vorteil, den ich habe. Und deshalb kann ich zu gewissen Sachen sicher mehr sagen als der normale Fan, der diesen Druck nie hatte.
Nau.ch: Wenn man sich den letzten Liga-Match angeschaut hat: Das Potenzial beim FCB ist da, stimmts?
Erni Maissen: Das Potenzial ist da. Der FCB hat viele Chancen kreiert, einzelne Spieler haben auch einmal selber etwas probiert und nicht immer die Verantwortung dem Nächsten übertragen, damit keine Fehler passieren. Manchmal gehen sie dann rein, manchmal nicht – das hängt von Kleinigkeiten ab. Das Wichtigste ist aber, dass man Chancen hat, das zeigt dann auch, dass man vieles richtig macht.
Nau.ch: Wie gross ist die Vorfreude auf das nächste Meisterschaftsspiel, den Knüller gegen YB?
Erni Maissen: Die Vorfreude ist insofern da, weil ich danach weiss, wo der FCB steht. Der Zeitpunkt ist nach der Absage des Luzern-Spiels hingegen nicht mehr so optimal. Jetzt hat man schon wieder etwas das Messer am Hals. Man hätte lieber zuerst gegen Luzern gespielt, dort hätte man gute Chancen auf drei Punkte gehabt und dranzubleiben. Das hätte Selbstvertrauen geben können, damit man gegen YB parat ist. Das ist nach dem Servette-Match schwierig. Ich habe Genf schon viel stärker gesehen als letzten Sonntag gegen den FCB. Diese Unsicherheit ist da.
Nau.ch: Hat der FCB eine Chance gegen YB?
Erni Maissen: Eine Chance hat man immer im Fussball. Das hat auch Winterthur bewiesen. Der FCB hat einen guten Kader. Wenn alles stimmt, kann man auf Augenhöhe mit YB sein – in einem Spiel. Ob es über die ganze Saison der Fall ist, ist wieder ein anderes Paar Schuhe. Entscheidend wird die Mischung aus Defensive und Offensive. YB ist stark gegen eine massierte Abwehr, wenn sie das Spiel machen müssen. Aber YB ist auch stark, wenn sie kontern müssen.