FC Basel: Drohte Sforza Reporter am Telefon Gewalt an?
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Reporter schrieb eine kritische Kolumne über Ciriaco Sforza.
- Kurz darauf soll ihm der FCB-Coach Gewalt angedroht haben.
Der FC Basel ist in der Krise. Nach der Nati-Pause startet Rotblau vom vierten Platz aus die Jagd auf die Europacup-Ränge. Neo-Captain Pajtim Kasami wurde positiv auf Corona getestet. Hinzu kommt der Macht-Kampf zwischen Bernhard Burgener und David Degen.
Und jetzt sieht sich auch noch Ciriaco Sforza mit schweren Vorwürfen konfrontiert!
«AZ»-Reporter Ruedi Kuhn berichtet im «FCA-Talk» von Gewalt-Androhungen seitens des FCB-Trainers. «Mir lief es kalt den Rücken hinab!»
Kritische Kolumne über Trainer des FC Basel als Auslöser
Mitte März schrieb Kuhn eine Kolumne über Ciriaco Sforza. Im Zusammenhang mit dem früheren Weltklasse-Kicker fiel auch der Begriff «gespaltene Persönlichkeit».
Der Schreiber der Kolumne erzählt, dass sich kurz darauf Sforzas Schwester Sandra bei ihm gemeldet habe. In einer Whatsapp-Nachricht wehrte sie sich, er habe eine Grenze überschritten. Trotzdem steht Kuhn nach wie vor zu seiner Kolumne, für ihn sei das Thema eigentlich erledigt gewesen.
«Am nächsten Morgen eskalierte die Situation aber. Ich sass im Cafe und las Zeitung, als mein Handy läutete. Ich habe die Nummer sofort erkannt – es war Ciriaco Sforza», schildert Kuhn.
«Wenn es draussen dunkel ist und du unterwegs bist, dann...»
Er habe sofort gemerkt, dass Sforza «geladen» sei. «Er sprach eine wüste Drohung aus. Er sagte: ‹Ruedi, wenn es draussen dunkel ist und du unterwegs bist, kann es sein, dass dich einer von hinten zusammenschlägt›.»
Zuerst habe er seinen Ohren fast nicht getraut und sei «perplex» gewesen. «Ich sagte ihm: ‹Ciri, du weisst, was du da für eine Drohung ausgesprochen hast? Du wirst noch von mir hören.›»
Ciriaco Sforza habe geantwortet, dass auch Kuhn noch von ihm hören werde – und aufgelegt.
Sforza entschuldigt sich 20 Minuten später
Kuhn habe seine Zeitung weitergelesen – und 20 Minuten später läutete sein Telefon erneut. Und wieder war der Trainer des FC Basel am anderen Ende der Leitung.
«Völlig ein anderer Ciriaco Sforza», so Kuhn. «Er hat sich entschuldigt, war demütig, es täte ihm leid, was er da rausgelassen habe. Er erzählte mir etwa eine Viertelstunde über die Situation beim FC Basel und wie schwierig alles sei.»
Weil die Drohungen aber so heftig gewesen seien, wollte Kuhn das Ganze nicht auf sich sitzen lassen. Er habe Sforza angeboten, sich in der Nati-Pause zu treffen und über den Vorfall zu diskutieren.
Doch daraus sei nichts geworden. «Ich habe bis heute nichts von ihm gehört. Und wenn es einen Beweis gibt für eine gespaltene Persönlichkeit gibt, dann sind es diese beiden Telefonate.»
Auf Anfrage von Nau.ch anwortet der FC Basel: «Der FCB hat Kenntnis vom besagten Video, respektive den Aussagen von Herrn Kuhn. Die Sache wird intern abgeklärt, momentan können wir noch nichts dazu sagen.»