FC Basel

FC Basel: Gastbeitrag von Elisabeth Schneider-Schneiter

Der FC Basel versinkt im Chaos um die zukünftige Club-Führung. Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter wünscht sich mehr Professionalität von den Akteuren.

Elisabeth Schneider-Schneiter FC Basel
Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter appelliert an die Akteure in der Führungskrise beim FC Basel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Basel versinkt immer tiefer in der Führungskrise.
  • Präsident Bernhard Burgener und David Degen kämpfen um die Macht.
  • Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter appelliert an alle Akteure.

Es sind historische Tage und Tiefen, welche die Region Basel mit ihrem FCB zurzeit durchleidet. Nicht allein der sportlichen Lage wegen, sondern vor allem, weil der Club gerade zum Spielball von Spekulationen, Machtkämpfen und persönlichen Abrechnungen verkommt.

Zum Erstaunen der restlichen (Fussball-)Schweiz. Rieb sich im Herbst noch mancher Beobachter ob des Tempos des sportlichen Zerfalls die Augen, haben Chaos und Kopflosigkeit mittlerweile den ganzen Club erfasst.

FC Basel Pajtim Kasami
Der FC Basel (im Bild Pajtim Kasami) steckt tief in einer Form- und Führungskrise. - keystone

Fast ist man versucht, die sportliche Krise als zweitrangig zu betrachten. Rotblau wurde innert drei Jahren vom Vorzeige- zum Zitterclub. Mit dem blamablen Ausscheiden aus dem Cup im Januar war auch die letzte Chance auf sportliche Lorbeeren in dieser Saison vertan.

FCB-Chaos: Hat Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter recht?

Die Tabelle ist immer eine Momentaufnahme und sagt nie die volle sportliche Wahrheit. Aber sie lügt auch nicht: Dass sich der Abstand nach vorne in der Tabelle stets vergrössert, ist ärgerlich. Dass der Abstand zum Tabellenende immer kleiner wird, ist in Anbetracht der Qualität des Kaders längst beschämend, mittlerweile sogar höchst bedrohlich.

Auch Sportclubs brauchen Führung!

Sport ist kurzlebig und sportlicher Erfolg ist weder exakt planbar noch käuflich – Gott sei Dank! Folglich fragt man sich, ob denn Sportclubs wirklich als Unternehmen zu verstehen sind und mit solchen verglichen werden können.

David Degen FC Basel
David Degen sucht FCB-Boss Bernhard Burgener in seinem Büro auf. - Nau.ch

Die Antwort soll hier ebenso offen bleiben, wie die Beantwortung der Frage, ob der Aufbau weiterer Standbeine (wie z.B. «E-Sports» oder Beteiligungen an Clubs in fussballerischen Zwergnationen) mindestens aus «unternehmerischer Sicht» zwecks Absicherung des Kerngeschäfts «Spitzenfussball» sinnvoll sein könnte.

Eines ist jedoch sicher: Auch Sportclubs brauchen Führung – auf und neben dem Platz. Die diesbezüglichen Erwartungen sind in der Fussballregion Basel besonders gross. Darauf sind wir stolz und darauf wollen wir stolz bleiben.

Konzeptlos auf und neben dem Platz

Nur zeigen leider gerade die jüngsten Entwicklungen in eine andere Richtung. Das Chaos auf der Chefetage ist so gross, dass Auswirkungen auf dem Spielfeld nicht ausbleiben konnten. Fast scheint es so, als hätte sich der Trainer mit seiner Konzeptlosigkeit und eigenwilligen Kommunikation dem Niveau der Clubführung angepasst.

FC Basel Heusler Schneider-Schneiter
Elisabeth Schneider-Schneiter mit dem ehemaligen Präsidenten des FC Basel, Bernhard Heusler. - zVg

Die grossen sportlichen Erfolge unter der Ära Heusler hatten viel mit Ruhe, Vertrauen, vorbildlichem Verhalten und klarer Kommunikation auf der Chefetage zu tun. Kurzum mit Führung und Professionalität.

Und genau diese beiden Elemente lassen momentan ein bisschen gar viele Akteure in und um den FCB vermissen. Sehr zum Schaden des Clubs, zum grossen Frust und zur wachsenden Sorge einer ganzen Region! Einer Region, die in den letzten Tagen wiederholt eindrücklich gezeigt hat, wie stark ihr rotblaues Herz schlägt.

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Die Fans des FC Basel protestieren beim Spiel gegen Luzern vor dem Stadion. - zVg

Der FCB als Institution ist zu wertvoll, um ihn als Objekt für die Sättigung von eigenen Renditegelüsten, zum Spielball von Spekulationen und zur Projektionsfläche der Selbstdarstellung zu degradieren. Zeit also, dass sich die Hauptdarsteller dieses Dramas auf ihre Professionalität besinnen – zum Wohl der Fussballregion Basel.

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