FC Basel: Erwerben Briten bis zu 30 Prozent des Vereins?
Das Wichtigste in Kürze
- FCB-Präsident Bernhard Burgener will bis zu 30 Prozent seiner Anteile verkaufen.
- Als Käufer steht offenbar eine britische Investmentfirma bereit.
Diese Neuigkeiten dürfte den Machtstreit beim FC Basel befeuern: Gemäss der «Handelszeitung» will Präsident Bernhard Burgener bis zu 30 Prozent seiner Anteile am Verein verkaufen. Und zwar an eine britische Investmentfirma.
Abnehmer soll demnach der britische Assetmanager Centricus sein. Das Investmenthaus aus London verwaltet rund 27 Milliarden Dollar. Gegründet wurde es von einem ehemaligen Deutsche-Bank-Mann sowie einem ehemaligen Partner von Goldman Sachs.
Der Einstieg beim FC Basel soll aber offenbar nicht mittels Kundengeldern geschehen, sondern mit eigenem Geld. Laut der «Handelszeitung» will Centricus mit der Minderheitsbeteiligung «ein strategisches Engagement in der Region Basel» anstreben.
Machtkampf beim FC Basel
Burgener ist seit 2017 Besitzer des Clubs und hält aktuell 82 Prozent am FC Basel. Diesen Anteil wolle er um 20 bis 30 Prozent reduzieren, heisst es in dem Bericht. Das heisst: Burgener würde auch nach dem Verkauf, der ihm ein paar Millionen einbringen würde, noch die Mehrheit am Verein halten.
Zuletzt hatte der FCB-Präsident im vergangenen Herbst bereits 10 Prozent an den ehemaligen Bebbi-Spieler David Degen verkauft. Und nun könnte offenbar genau dieser zum Hindernis bei den neuerlichen Verkaufsplänen werden.
Es ist in Basel kein Geheimnis, dass die Beziehung zwischen Degen und Burgener eher frostig ist. Laut der «Handelszeitung» herrscht im Club mittlerweile sogar ein erbitterter Machtkampf. Zu unterschiedlich seien die Interessen der beiden. Mittlerweile werde nur noch über Anwälte verhandelt.
Burgener könnte Mehrheit verlieren
Der Centricus-Deal könnte daher für Burgener nicht ganz einfach werden, denn in Degens Aktionärsvertrag soll offenbar ein Vorverkaufsrecht festgehalten sein. Damit die Briten also die Anteile kaufen könnte, müsste Degen erst offiziell darauf verzichten.
Damit aber nicht genug. Denn Degen soll laut dem Bericht darüber hinaus ein Recht besitzen mehr Anteile zu kaufen. Bis Herbst 2021 könnte der ehemalige Profi so maximal 35 Prozent von Burgener erwerben. Der Preis ist offenbar ebenfalls im Aktionärsvertrag vordefiniert.
Konkret bedeutet das: Lehnt Degen vorerst ab und ebnet den Weg für den Centricus-Deal – und macht in einem Jahr von der Aufstockungs-Option Gebrauch – könnte Burgener seine Mehrheit am Verein verlieren. Eine Anfrage der Zeitung liess Centricus unbeantwortet, Degen und Burgener wollen sich nicht äussern.