FC Basel: Fans reisen vor YB-Knüller nach Bern
YB traf am Mittwoch im Kracher auf den FC Basel. Gästefans waren keine erlaubt. Dennoch versammelten sich die FCB-Anhänger in Bern, reisten aber wieder ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor dem Knüller YB gegen Basel wollten sich die FCB-Fans in Bern versammeln.
- Die Polizei war mit einem Grossaufgebot am Hauptbahnhof, schickte mehrere Fans in den Zug.
- Die Muttenzerkurve kritisiert das Polizeiaufgebot – und schaute den Match in Basel.
- Am Abend meldete die Polizei, dass 15 Personen vorübergehend festgenommen wurden.
Wenn YB auf den FC Basel trifft, ist für Brisanz gesorgt. Am Mittwoch kam es in der Super League zum Duell der beiden Top-Teams. Für beide geht es darum, den Anschluss an den FCZ zu wahren. Das Spiel endete mit 1:1 Unentschieden.
In der Hauptstadt war die Stimmung vor dem Knüller nicht nur wegen der sportlichen Ausgangslage angespannt. Auch abseits des Spielfeldes war eine gewisse Nervosität zu spüren. Grund dafür: Die FCB-Fans.
Die Gästesektoren der Schweizer Stadien sind wegen der Pandemie geschlossen. YB hat den Verkauf von Einzeltickets gestoppt, um die Anhänger der Bebbi vom Wankdorf fernzuhalten. Nur: Die Muttenzerkurve hat dennoch aufgerufen, nach Bern zu reisen.
Polizei mit Grossaufgebot beim Hauptbahnhof
Um 14 Uhr hatten sich die FCB-Fans in der Altstadt verabredet. Ein Szenario, welches die Berner Behörden unbedingt vermeiden wollten. Nau.ch war am Mittwochnachmittag vor Ort.
Die Polizei bereitete sich schon am Mittag auf die Ankunft der FCB-Fans vor. Am Bahnhof positionierten sich rund zehn Kastenwagen, das Aufgebot war gross. Bei den Gleisen reihten sich die Polizisten auf.
Gegen 15 Uhr kam Bewegung rein. Rund 20-30 Fans wurden von der Polizei auf das Gleis eskortiert. Dort wurden sie in den Zug zurück nach Basel gesteckt. Immer wieder waren «Scheiss YB»-Rufe zu hören.
Muttenzerkurve kritisiert Polizeiaufgebot und reist ab
Am Vorabend meldete sich die Muttenzerkurze dann mit einem Statement zu den Vorkommnissen. Nach der Besammlung auf dem Bahnhofplatz Bern ging es zurück nach Basel. «Das Polizeiaufgebot ist dermassen grotesk und unverhältnismässig, dass wir uns dieser Absurdität bewusst entziehen», schrieb die Fanvereinigung.
Der Vorfall zeige eindrücklich auf, was für Mittel man künftig aufwenden muss, wenn sich der Konflikt zwischen Fans und Sicherheitsverantworlichen weiter verschärft.» Dazu lieferten die Fans des FC Basel die Stichworte «ID-Pflicht» und «geschlossene Gästesektoren».
Den Kracher wollten die Fans trotzdem zusammen verfolgen. Für eine Übertragung auf dem Meret-Oppenheimer-Platz in Basel sei gesorgt. Das grosse Polizei-Aufgebot in Bern hatte sich gegen Abend zum Bahnhof Wankdorf verschoben.
15 Personen vorübergehend festgenommen
Nach dem Spiel teilte die Berner Kantonspolizei auf Twitter mit, dass zahlreiche Personenkontrollen durchgeführt wurden und fünfzehn Personen vorübergehend in Polizeigewahrsahm genommen wurden. Demnach wurden bei den Personenkontrollen pyrotechnische Gegenstände und einzelne Sturmhauben gefunden.
Als die Polizei weitgehend aus dem Bahnhof Bern abgezogen war, versammelten sich auf dem Berner Bahnhofplatz unvermittelt mehrere Dutzend Anhänger des FC Basel und zogen daraufhin rasch in den Bahnhof Bern. Dabei wurden Fackeln und Rauchpetarden gezündet.
Die Polizei verzichtete laut eigenen Angaben mit Blick auf den Pendlerverkehr und zur Wahrung der Verhältnismässigkeit auf eine Intervention. Die FCB-Fans bestiegen dann einen Regelzug nach Basel.