FC Basel: Last-Minute-Treffer rettet FCZ ein 3:3 gegen den FCB
Ein wunderschöner Treffer von Top-Torjäger Arthur Cabral genügt dem FCB nicht zum Sieg: Der FCZ rettet mit einem Last-Minute-Tor einen Punkt im Klassiker.
Das Wichtigste in Kürze
- Kein Sieger im Klassiker zwischen FCZ und FCB.
- Ein Treffer in der Nachspielzeit rettet Zürich ein 3:3-Unentschieden.
- FCB-Routinier Pajtim Kasami geht mit dem Schiedsrichter hart ins Gericht.
Der FC Basel und der FC Zürich trennen sich in einem Thriller-Klassiker mit 3:3. Ein Last-Minute-Treffer rettet den Zürchern noch das Unentschieden im Letzigrund. Zuvor hatte Basel schon das vermeintliche 4:2-Siegtor bejubelt.
Bei FCB-Routinier Pajtim Kasami herrscht nach dem verpassten Klassiker-Sieg die Enttäuschung. Vor allem aber ist der 29-Jährige unglücklich mit dem Schiedsrichter. «Er hatte das gar nicht unter Kontrolle, war heute völlig überfordert», schimpft Kasami.
«Es war ein kampfbetontes Spiel mit vielen Zweikämpfen», fasst Kasami zusammen. «Aber beim Tor habe ich auch nicht verstanden, warum es aberkannt wird. Wir waren noch bei den Fans am Jubeln, da wollte er schon weiterspielen.»
«Wir sind drei Mal in Führung gegangen, am Ende müssen wir die drei Punkte mit heimnehmen», ärgert er sich. «Wir hätten es besser verteidigen müssen. Ich hätte uns allen heute die drei Punkte gegönnt.»
Cabral-Traumtor bringt dem FCB die Führung
Nach einigen Halbchancen auf beiden Seiten sind es die Gäste, die für die erste richtig gefährliche Szene sorgt. Der FCZ kriegt einen Ball nicht geklärt, Liam Millar stösst dazwischen. Im Nachsetzen bringt er den Ball aber nicht an Brecher vorbei.
Besser macht es Arthur Cabral nach einer halben Stunde – auf traumhafte Art und Weise. Aus grosser Distanz zieht der Brasilianer einfach ab und hämmert den Ball in die Maschen. FCZ-Goalie Brecher streckt sich vergebens.
Und die Bebbi drängen danach auf die Vorentscheidung, haben noch vor der Pause die nächste Grosschance. Ndoye zieht von links in den Strafraum, hat viel Platz. Sein Abschluss prallt aber vom Innenpfosten zurück ins Spiel, da wäre Brecher geschlagen gewesen.
FCB kann die Führung nicht halten
Direkt nach dem Seitenwechsel gelingt den Zürchern aber der Ausgleich. Eine Flanke von links überrascht die FCB-Abwehr, am zweiten Pfosten steht Boranijasevic völlig frei. Aus kurzer Distanz lässt er Heinz Lindner keine Chance.
Doch praktisch im Gegenzug fällt die erneute Führung für den FC Basel. Millar hebt den Ball in die Mitte zu Cabral, der mit dem Knie auf Dan Ndoye verlängert. Der steht völlig frei und bringt Basel erneut in Führung.
Doch ein unglückliches Eigentor von Fabian Frei bringt den FCZ zurück ins Spiel. Assan Ceesay lässt die FCB-Defensive alt aussehen und spielt den scharfen Pass zur Mitte. Dort steht Marchesano frei – aber Frei hält den Fuss hin und schiebt den Ball ins eigene Tor.
Diesmal dauert es etwas länger, bis sich der FC Basel wieder in Führung schiesst. Diesmal ist es Liam Millar, der den Treffer für die Bebbi erzielt. Cabral enteilt Omeragic und legt zurück auf Millar, der aus kurzer Distanz keine Mühe hat.
FCB bringt den Vorsprung nicht über die Zeit
Danach gelingt es den Gästen, die Partie ein wenig zu beruhigen. Zwar kommt der FCZ noch zum einen oder anderen Vorstoss, richtig gefährlich wird es aber kaum noch. Die beste Chance hat Coric in der Nachspielzeit, Heinz Lindner rettet aber mit einer Glanztat.
Danach entsteht ein hektisches Gerangel, weil Ceesay dem FCB-Torhüter auf den Fuss tritt. Beim folgenden Eckball ist Brecher schon vorne, der FCB erobert den Ball und dreht auf. Quintilla drückt den Ball über die Linie – das Tor zählt aber nicht.
Stattdessen schlägt der FCZ den Ball noch einmal nach vorn – und Ceesay ist zur Stelle. Aus kurzer Distanz drückt er den Ball zum 3:3-Ausgleich ins Basler Netz. Der FCZ jubelt, Heinz Lindner schimpft mit seinen Vorderleuten – Schlusspfiff!
«Es bricht einem das Herz», sagt FCB-Torschütze Liam Millar nach dem verpassten Klassiker-Sieg. «Jordi trifft in letzter Minute, ich weiss gar nicht, wer im Abseits steht. Das muss ich mir noch einmal ansehen», so der Kanadier.
«Und dann machen sie in den letzten Sekunden des Spiels noch das Tor. Das tut weh, aber das ist Fussball – wir müssen das Positive sehen. Wir haben den Grossteil des Spiels dominiert», fasst Millar zusammen.
FCZ freut sich über geretteten Punkt
Für FCZ-Routinier Antonio Marchesano ist es «ein unglaubliches Spiel. Es war ein Up and Down, das ganze Spiel. Es war eine gute Werbung für den Schweizer Fussball heute», lacht der 30-Jährige.
«Beide Teams haben offensiv gespielt, am Ende war es eine schöne Show für alle Zuschauer», so Marchesano. «Sie haben unsere Räume hinten sehr gut ausgenutzt, aber wir waren immer präsent. Am Ende ist so ein Unentschieden glaube ich ein Top-Resultat.»
«Die ganze zweite Halbzeit war ein ziemlicher Schlagabtausch», resümiert auch sein Teamkollege Mirlind Kryeziu. «Wir kommen gut aus der Kabine, machen gleich das 1:1. Und im Gegenzug bekommen wir wieder das 2:1. Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft.»
«Am Schluss war es für die Zuschauer ein recht geiles Spiel», hofft Kryeziu. «Die zweite Halbzeit hat wieder einmal gezeigt, was für eine Moral und Mentalität diese Mannschaft hat», lobt der 24-Jährige.