FC Basel: Sicherheitsmitarbeiter musste in den Knast
Ein Mitarbeiter des FC Basel wurde nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei festgenommen. Brisant: Der Mann sorgt im St. Jakob-Park für die Sicherheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Im März musste ein FCB-Sicherheitsangestellter in den Knast.
- Der Mann wurde gegenüber der Polizei handgreiflich.
- Der Fall kommt erst jetzt ans Licht, weil der Club gegen die Berichterstattung vorging.
Passiert ist es bereits im März, aber erst jetzt kommt die Knast-Geschichte eines FCB-Mitarbeiters ans Licht.
Was ist passiert?
Nach dem Fasnachtsumzug ziehen zahlreiche Fasnächtler in einen Club in Sissach weiter. Gegen Mitternacht geraten sich ein paar Männer in die Haare. Es ist Alkohol im Spiel.
Sicherheitsleute des Lokals versuchen, den Streit zu schlichten. Ohne Erfolg. Einer der Streithähne wird aus dem Club rausgeworfen.
Augenzeugen berichten von erschreckenden Szenen, die sich danach vor dem Club abspielen. Der ausgewiesene Mann stellt seine Tasche auf den Boden und zieht die Jacke ab.
Er beginnt, Dehnübungen zu machen und sich aufzuwärmen. Das Signal ist unmissverständlich: Er stellt sich auf eine Schlägerei mit den Securitys ein.
Basler Polizei: «Wir mussten ihn arretieren»
Kurz danach taucht eine Polizei-Patrouille beim Partylokal auf – zufällig. Der Mann weigert sich auch nach mehrfacher Aufforderung, das Gelände zu verlassen. Die Situation eskaliert.
Der Mann wird handgreiflich gegenüber den Polizisten. Den Beamten bleibt schliesslich nichts anderes übrig, als ihn vorübergehend in Gewahrsam zu nehmen.
«Die Polizisten mussten ihn arretieren und nahmen ihn mit auf den Stützpunkt. Am nächsten Morgen ist er wieder freigelassen worden», sagt Adrian Gaugler, Sprecher der Baselbieter Polizei, zu SRF.
Besonders heikel: Beim Festgenommenen handelt es sich nicht um irgendeinen Mitarbeiter des FC Basel. Der Aggressor ist im St. Jakob-Park bei den FCB-Spielen ausgerechnet für die Sicherheit zuständig! In dieser Funktion ist er im regelmässigen Austausch mit der Polizei.
Verhafteter weiterhin beim FC Basel für Sicherheit zuständig
Der Mann arbeitet nach wie vor als Sicherheitsangestellter beim FCB. Sein Anwalt lässt verlauten: «Der erwähnte Vorfall liegt nun schon lange zurück und hat keinen Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit der betroffenen Person. Und hat diese auch nie beeinträchtigt. Alle involvierten Parteien haben sich ausgesprochen, die Sache war schnell erledigt.»
Eigentlich wollte SRF den Radiobeitrag schon unmittelbar nach der Fasnacht im März veröffentlichen. Jedoch ging der FC Basel dagegen vor, eine superprovisorische Verfügung verhinderte die Ausstrahlung.
Bei Rotblau befürchtete man, in der Berichterstattung werde der Angestellte identifiziert. Ende August fand nun eine Verhandlung statt, welche in einem Vergleich endete. Und der Beitrag konnte – ein halbes Jahr später als geplant – veröffentlicht werden.