FC Luzern: Darum sind die Tage von FCL-Sportchef Remo Meyer gezählt
Das Wichtigste in Kürze
- Remo Meyer sieht sich beim FC Luzern Club-internen Vorwürfen konfrontiert.
- Dabei geht es um den geplatzten Transfer von Benfica-Verteidiger Adrian Bajrami (20).
- Gibt es unter diesen Umständen noch eine gemeinsame Zukunft?
Letzte Saison muss der FC Luzern in die Barrage, zittert um den Ligaerhalt. In der Kritik stand FCL-Sportchef Remo Meyer. Dieser leistete sich Flop-Transfers wie Holger Badstuber, konnte seinen Kopf aber gerade noch aus der Schlinge ziehen.
Berater-Zoff beim FC Luzern
Jetzt fällt aber ein nächster, dunkler Schatten auf Remo Meyer. Was ist passiert? Es geht um eine Posse mit Spielervermittlern. Aber der Reihe nach.
Über Sedat Duraki, einem deutschen Spielervermittler, wird Sportchef Meyer der 20-jährige Adrian Bajrami von Benfica Lissabon angeboten. Der talentierte Verteidiger ist ein ehemaliger YB-Junior, welchem eine grosse Zukunft vorausgesagt wird.
Meyer signalisiert Interesse an Bajrami, tauscht sich mehrmals telefonisch mit dessen Berater Duraki aus. In der Folge hört Duraki allerdings nichts mehr, obwohl ihm Meyer zuvor versichert, sich noch einmal bei ihm zu melden.
Der Spieler Bajrami wird in der Folge via Familienmitglied nach Luzern zu einem Gespräch gelockt. Zu diesem Zeitpunkt weiss der Spieler aber noch nicht, was ihn in Luzern erwartet.
Und jetzt wird es kurios: Dort angekommen, sitzen völlig überraschend Remo Meyer und der Spielervermittler von FCL-Youngster Ardon Jashari mit ihm am Tisch. Adrian Bajrami kennt die beiden nicht.
Meyer fragt den Spieler beim Gespräch, ob er einen Sedat Duraki kenne. Bajrami bejaht und bestätigt, dass er Duraki damit beauftragt habe, einen neuen Verein für ihn zu finden.
Sein Spielerberater wird in der Folge gnadenlos übergangen. Denn: Trotz diesen Aussagen offeriert Remo Meyer mit dem Jashari-Berater am Tisch dem Spieler ein Engagement beim FC Luzern. Eigentlich ein absolutes No-Go.
Diese Story schildert Bajrami seinem eigentlichen Spielervermittler Sedat Duraki – und dieser bestätigt die Geschichte gegenüber Nau.ch.
Das Verhalten von Remo Meyer hat Konsequenzen. Der Wechsel von Bajrami zum FC Luzern kommt nicht zustande, der Deal platzt.
Vertrauensbasis ist offensichtlich gestört
Wie schwer die Folgen für den versuchten, erzwungenen Berater-Wechsel für Meyer sein werden, wird die Zukunft zeigen.
Denn: Auch FCL-Clubbesitzer Bernhard Alpstaeg hat mitbekommen, dass bei den Verhandlungen plötzlich ein anderer Berater eingeschaltet wurde. Und einer, der ihm gar nicht passt.
Der Hintergrund: Alpstaeg hat die Familie Jashari und FCL-Youngster Ardon Jashari (20) persönlich unterstützt. Und jetzt lässt sich das grosse Talent ausgerechnet von jenem Vermittler beraten, welcher von Alpstaeg zuletzt sogar ein Stadionverbot erhalten hat.
Wie Nau.ch weiss, hat FCL-Präsident Stefan Wolf nun einen eingeschriebenen Brief von Hauptaktionär Alpstaeg erhalten. Darin wird er aufgefordert, künftig über alle Aktivitäten bezüglich Ardon Jashari im Detail informiert zu werden. Auf Anfrage von Nau.ch will sich der Club-Boss aber nicht äussern.
Fazit: Kaum anzunehmen, dass Bernhard Alpstaeg seinem Sportchef Remo Meyer noch zu hundert Prozent vertraut. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine gemeinsame Zukunft.