FC Luzern: Club zeigt Alpstaeg an – dieser klagt nach GV zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCL hat Anzeige gegen Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg eingereicht.
- Deshalb sind 25 Prozent seines Stimmrechts an der GV vorübergehend suspendiert.
- Der 77-Jährige setzt sich zur Wehr und will juristisch gegen die Streichung vorgehen.
Bernhard Alpstaeg wollte heute als Club-Boss durchgreifen – und an der Generalversammlung des FC Luzern den Verwaltungsrat ersetzen. Als Mehrheitsaktionär hätte er anschliessend seine eigene Crew zusammengestellt.
Das Problem: Zumindest für den Moment ist Alpstaeg nicht mehr Mehrheitsaktionär des Vereins! Das berichtet der Blog «meh-als-52» live von der Generalversammlung. Aber der Reihe nach.
2015 übernimmt Bernhard Alpstaeg das Aktienpaket von FCL-Ehrenpräsident Walter Stierli. Dieser Deal ist den Gegnern von Alpstaeg ein Dorn im Auge. Geht es nach ihnen, ist damals nicht alles mit rechten Dingen gelaufen.
Heute gibt Walter Stierli vor der Generalversammlung aber per Medienmitteilung bekannt, dass bei dieser Transaktion alles rechtens verlaufen sei. Der Aktionärsbindungsvertrag sei nicht verletzt worden. «Diese Behauptung ist falsch», wird Stierli zitiert.
Verfolgen Sie die Vorgänge beim FC Luzern?
FC Luzern zeigt Club-Boss Bernhard Alpstaeg an
Doch der FC Luzern sieht das anders – und lässt heute an der GV die Bombe platzen! Der Club reicht gegen seinen Besitzer Strafanzeige ein! Heisst: Für die Dauer des Verfahrens ist das Stimmrecht Alpstaegs für diese 25 Prozent suspendiert. Damit verfügt er aktuell nur über 27 Prozent der Anteile – und hat damit auch keine Mehrheit mehr!
Entsprechend kommt an der Generalversammlung auch keiner seiner Anträge durch, die Wahl in den VR verpasst er ebenfalls. Dafür werden die restlichen Verwaltungsräte, inklusive FCL-Präsident Stefan Wolf, wiedergewählt.
Bernhard Alpstaeg: «Das ist reines Schmierentheater!»
Die Antwort von Bernhard Alpstaeg lässt aber nicht lange auf sich warten. In einer Medienmitteilung gibt er bekannt, dass er gegen die Streichung der Aktien und die Durchführung der GV Klage einreichen werde.
«Was sich die Verwaltungsräte der FCL Holding und vor allem Präsident Stefan Wolf und Vizepräsident Josef Bieri leisten, um sich ihre Pfründe zu sichern, das ist der Schweiz und insbesondere des FC Luzern nicht würdig», so Alpstaeg. «Das ist reines Schmierentheater. Auf dem Spielfeld würde dafür jeder von diesen Verwaltungsräten augenblicklich die Rote Karte bekommen.»
Er werde deshalb juristische Schritte einleiten. Denn geht es nach Alpstaeg, werde er diesem Missmanagement nicht mehr tatenlos zuschauen. «Es droht, den FC Luzern in den Abgrund zu reissen», so der 77-Jährige.
Alpstaeg rechnet vor, dass der FCL unter der aktuellen Führung auf ein Finanzloch von 32,8 Millionen Franken zusteuere. «Dem kann ich als grösster Aktionär und Fan des FCL nicht tatenlos zuschauen.»
Fortsetzung folgt ganz bestimmt...