FC Schaffhausen Fans sorgen für Eklat
Schaffhausens Fans entrollen im Auswärtsspiel in Winterthur sexististische und frauenfeindliche Transparente. Das sorgt für mehr als nur Kopfschütteln.
Das Wichtigste in Kürze
- Winterthur gewinnt das letzte Spiel in der Challenge League gegen Schaffhausen mit 3:2.
- Die Schaffhausen-Fans sorgen dabei für einen Skandal.
- Die Liga wird aktiv, der Fall geht an die Disziplinarkommission.
Im gestrigen Challenge League Spiel zwischen Winterhur und dem FC Schaffhausen (3:2) kommt es zu einem Skandal. «Winti Froue figgä und verhaue», steht tatsächlich auf einem Transparent im Schaffhausen-Sektor geschrieben. Gehts noch?
Toja Rauch, Spielerin beim FC Winterthur, ist fassungslos. «Ihr ruft dazu auf, uns zu «verhauen»?! Und uns zu vergewaltigen, oder wie soll man das verstehen?!!»
Das sei purer, gewalttätiger Sexismus. «Ihr solltet euch schämen. Auf der Schützi, in Winti, und verdammt nochmal überall sonst auf der Welt haben solche Aussagen keinen Platz», schreibt Rauch auf Facebook.
Reaktion auf harmloses Winti-Transparent
Der Aktion vorausgegangen war ein harmloses Transparent der Winti-Fans. Dort stand, dass die Winti-Frauenmannschaft mehr Fans habe, als der FC Schaffhausen. Das Transpi ist also eine Retourkutsche, die mächtig daneben ging.
Forrer: «Das Einzige, was ihr damit auslöst, ist eine noch stärkere Winterthurer-Fangemeinschaft gegen Gewalt, Sexismus und Rassismus. Well done, you idiots!»
Liga-Sprecher Guggisberg zu Nau: «Wir kümmern uns darum. Dieser Fall geht an die Disziplinarkommission.»
Fassungslos ist Winterthur-Geschäftsführer Andreas Mösli. «Diese Aktion ist unterste Schublade. Ich bin schockiert», sagt Mösli zu Nau.
Die Bierkurve Schaffhausen hat sich mittlerweile auf Facebook entschuldigt. Das Spruchband hätte nur eine Provokation sein sollen, «was wohl mehr als gut aufgegangen ist.» Die Kurve sei nicht frauenfeindlich veranlagt und es habe nie Gewalt gegen Frauen gegeben.
Bereits während des Spiels reagierten die Fans des FC Winterthur und sprayten kurzerhand ein Gegen-Transparent. «Fight Sexism», stand darauf. Nach der Partie versammelten sich viele Fans hinter dem Plakat um Einigkeit gegen Sexismus zu demonstrieren.
Das Schlusswort gehört Sarah Akanji, Winti-Spielerin und Kantonsrätin. «Dieses Transparent ist ganz klar ein Aufruf zu Gewalt gegen Frauen. Und noch spezifischer: Gewalt gegen meine Mitspielerinnen, mich und weitere Winterthurerinnen.»
Dieser Aufruf sei erschütternd, verstörend und ernst zu nehmen – besonders nachdem vor einer Woche eine schockierende Studie bezüglich Gewalt und Belästigung gegen Frauen in der Schweiz veröffentlicht wurde.
Akanji: «Diese Art von Gewaltaufruf muss Konsequenzen mit sich ziehen. Wir müssen dafür sorgen, dass Sexismus und insbesondere gewaltvoller Sexismus komplett unterbunden wird.»