FC Sion: Interview mit Captain Joël Schmied
Der FC Sion ist gut in die neue Saison gestartet. Vor dem Knüller gegen den FC Basel hat Nau.ch mit Captain Joël Schmied (25) gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufsteiger Sion ist gut in die neue Saison gestartet.
- Am Samstag (18 Uhr) kommts im Wallis zum Knüller gegen den FC Basel.
- Nau.ch hat mit Sion-Captain Joël Schmied gesprochen.
Nach fünf Spielen hat der FC Sion neun Punkte auf dem Konto. Drei Siege hat der Aufsteiger eingefahren, darunter ein 2:1 auswärts bei Meister YB. Jetzt wartet der FC Basel – Joël Schmied erwartet ein hitziges Spiel!
Nau.ch: Der Saisonstart von Aufsteiger Sion war nicht schlecht. Wie sehen Sie die ersten Spiele?
Joël Schmied: Für die neun Punkte nach fünf Spielen hätten wir vor der Saison unterschrieben, glaube ich. Aber unsere Ambitionen sind gross, auch wenn wir der Aufsteiger sind. Wir sind nicht in der Super League, um ein bisschen mitzuspielen.
Nau.ch Wie ist die Stimmung im Team, wie sind die neuen Spieler integriert worden?
Joël Schmied: Die Stimmung ist positiv, auch wenn in dieser Woche die Enttäuschung nach der Niederlage gegen GC zu spüren war. Wir sind eine eingeschworene Truppe und die Zugänge von Noé Sow und Dejan Djokic sind voll dabei. Die anderen neuen jungen Spieler brauchen noch etwas Zeit, sie sind erst kurze Zeit im Team.
Wir haben jedoch einen schmalen Kader und können uns nicht acht verletzte Spieler leisten. Umso wichtiger ist das grosse Vertrauen, dass wir zu Trainer Didier Tholot haben.
Nau.ch: Apropos Vertrauen, Sie sind jetzt Captain. Wie gehen Sie mit der Verantwortung um, die dieses Amt mit sich bringt?
Joël Schmied: Eigentlich ist Reto Ziegler unser Captain, der verletzt ist. Dahinter haben wir einen Mannschaftsrat und ich darf jetzt Captain sein, das ist eine grosse Ehre. Das hat sicher auch damit zu tun, dass ab der neuen Saison nur noch ein Spieler mit dem Schiri reden kann, und da wollte Tholot einen aus dem Zentrum.
Ich persönlich übernehme gerne Verantwortung – mit oder ohne Captainbinde. Das Vertrauen des Klubs ist etwas Schönes. Mit der Verantwortung sind sicher auch die Erwartungen gestiegen. Auch im Training muss ich mich mehr einbringen, aber mir gefällt diese persönliche Entwicklung.
Nau.ch: Auffallend ist die Diskrepanz zwischen dem FC Sion zu Hause und auswärts. Wo liegt das Problem bei den beiden letzten Auswärtsspielen in Luzern und zuletzt gegen GC in Zürich?
Joël Schmied: Manchmal kann man es sich nicht erklären. Gegen GC haben wir sicher unser bisher schwächstes Spiel gezeigt, auch von der defensiven Organisation. Für das Spiel in Zürich hatten wir einiges geändert und sind erst am Spieltag angereist, es hat offensichtlich nichts gebracht.
Aber das für mich als Berner schönste Auswärtsspiel bei YB haben wir immerhin gewonnen (lacht). Und wir hoffen natürlich auf weitere Auswärtspunkte.
Nau.ch: Und was macht denn die Heimstärke des FC Sion aus?
Joël Schmied: Klar, wir spielen lieber zu Hause. Wir kennen alles und haben super Fans, die und tragen.
Nau.ch: Was ist so besonders an der Stimmung im Tourbillon?
Joël Schmied: Schwierig zu sagen. Sicher die heissblütigen Fans und die ganze Atmosphäre. Aber auch Klima, Wetter und Wind sind etwas anders als im Rest der Schweiz. Und wir sind uns das gewohnt. Wir hoffen auf jeden Fall, dass wir im Lauf der Saison weiter vom Heimvorteil profitieren können.
Nau.ch: Jetzt kommt der FC Basel ins Wallis. Was erwarten Sie für ein Spiel?
Joël Schmied: Ich hoffe und erwarte, dass unser Stadion wieder brennt. Basel hat im Moment die grösste Euphorie in der Liga. Einerseits wegen der Resultate und jetzt natürlich mit der Verpflichtung von Xherdan Shaqiri.
Der FCB will wieder zurück an die Spitze, wo er hingehört. Es wird sicher ein hitziges Spiel und ich glaube mit dem besseren Ende für Sion. Uns kommt es tendenziell entgegen, wenn der Gegner das Spiel machen will –wie der FCB.
Nau.ch: Apropos Xherdan Shaqiri. Was bedeutet das für Sie? Bereiten Sie sich speziell auf ihn vor?
Joël Schmied: Grundsätzlich ist es gut, solche Spieler in der Liga zu haben. Das hebt das Niveau und lockt mehr Zuschauer in die Stadien. Aber wir machen in der Vorbereitung nichts Spezielles. Unter der Woche machten wir gewohnt die Analyse des Gegners mit den möglichen Schwächen und Stärken – da gehört Shaq natürlich auch dazu.
Nau.ch: Worauf werden Sie besonders achten?
Joël Schmied: Sein starker linker Fuss und die stehenden Bälle sind gefährlich. Aber wir sind Profis und haben keine Angst vor einem Starspieler, sondern sehen das eher als Motivation.