FC Wil: Präsident Maurice Weber sorgt für Rassismus-Skandal!
«N*ger!» Mit diesem Ausdruck betitelte Wil-Präsident Maurice Weber im Mai dieses Jahres dunkelhäutige Spieler in Neuenburg. Auf Nau.ch entschuldigt er sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Wil-Präsident Maurice Weber leistete sich in Neuenburg eine rassistische Entgleisung.
- Er beleidigte dunkelhäutige Spieler auf der Tribüne als «N*ger».
- Das brachte ihm auch intern beim FC Wil viel Ärger ein.
Es ist der 7. Mai 2021. Der FC Wil mit Trainer Alex Frei (42) tritt in der Challenge League auswärts gegen Neuenburg Xamax an. Auf der Tribüne fiebert Wil-Präsident Maurice Weber (59) mit. Wie immer mit vielen Emotionen, dafür ist er bekannt.
Es ist ein hart umkämpftes Spiel in der vergangenen Saison auf der Maladière: Xamax dreht in der zweiten Hälfte die Partie, führt lange mit 2:1, ehe der Wiler Noah Jones in der späten Nachspielzeit zum 2:2-Ausgleich trifft.
Jones, ein dunkelhäutiger US-Stürmer, trifft so schön, dass er gar für das Tor des Monats nominiert wird.
Jones wird erst nach 83 Minuten eingewechselt. Auch er dürfte auf der Ersatzbank mitbekommen haben, was sich vorher gemäss laut mehreren verlässlichen (und unabhängigen) Nau.ch-Quellen abgespielt hat.
Wil-Präsi Maurice Weber betitelte auf der Hauptribüne dunkelhäutige Spieler als «N*ger»! Ein unfassbarer Skandal.
Ein solch rassistisches Verhalten sorgt auch bei seinen eigenen Leuten nur für Kopfschütteln. Neben dem Präsidenten sitzt Sportchef Jan Breitenmoser, der mit der dunkelhäutigen Fussballerin (Name der Redaktion bekannt) verheiratet ist.
Wil-Präsident Weber entschuldigt sich für rassistisches Verhalten
Der FC Wil bestätigt gegenüber Nau.ch, dass Spieler beleidigt worden seien, nicht aber die eigenen Wil-Spieler. Der Vorfall sei bereits vor Monaten, direkt nach dem Spiel, intern mit allen Beteiligten besprochen und abgeschlossen worden.
Der FC Wil schreibt: «Leider hat sich unser Präsident in einem Spiel in Neuenburg nicht an die ethischen Grundsätze des Vereins gehalten. In der Emotionalität des Spiels entfiel ihm ein nicht tolerierbarer Zwischenruf mit diskriminierendem Hintergrund.»
Präsident Maurice Weber sagt nun gegenüber Nau.ch: «Ich entschuldige mich in aller Form für mein Handeln. Ich bin mir bewusst, meine Vorbildfunktion mit dieser verbalen Entgleisung nicht wahrgenommen zu haben.»
Die Spieler von Trainer Alex Frei seien nach dem Spiel sehr verärgert gewesen, fordern von ihrem Präsidenten eine sofortige Aussprache.
Laut Nau.ch-Informationen habe Weber zu einem späteren Zeitpunkt das ganze Wil-Team für vier Tage nach Crans Montana VS ins Trainingslager eingeladen. Wohl als Wiedergutmachung für die rassistische Entgleisung im Xamax-Spiel.
Weber ist Mitglied im Komitee der Swiss Football League (SFL)
Das Schlusswort gehört dem FC Wil: «Der FC Wil 1900 wird auch künftig alle Bemühungen im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus aktiv unterstützen.»
Auch Präsident Weber kenne seine Vorbild-Funktion in diesen Fragen. «Diese ethischen Grundsätze des Vereins trägt Präsident Maurice Weber zu 100 Prozent mit. Auch für ihn persönlich hat Rassismus in unserer Gesellschaft nichts verloren.» Der Verein stehe voll und ganz hinter seinem Präsidenten.
Was wohl Webers Kollegen im Komitee der Swiss Football League (SFL) zu seiner rassistischen Entgleisung sagen?