FC Winterthur belohnt sich – GC-Leistung ist ungenügend
Auch weil GC in der zweiten Halbzeit extrem abbaut, gelingt dem FC Winterthur ein wichtiger Sieg im Kantonsduell. Hier kommen die Noten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Winterthur schlägt GC durch ein spätes Tor mit 1:0.
- Das Zaric-Team zeigt keine Glanzleistung, holt am Ende aber drei wichtige Punkte.
- GC baut nach der Pause ab und zeigt erstaunliche Defensivmängel.
Im Keller-Derby setzt sich Schlusslicht FC Winterthur gegen den Kantonsrivalen GC durch. Ein später Treffer sorgt auf der Schützenwiese für die Entscheidung. Für Winti ist das 1:0 ein wichtiger Befreiungsschlag, GC rutscht dadurch wieder voll in den Abstiegskampf.
FC Winterthur
Nein, die Note ist nicht für das Spiel an sich, die Note ist für den Sieg und die drei gewonnen Punkte. Die Winterthurer dürfen sich in erster Linie bei ihrem Torwart Stefanos Kapino bedanken. Der Goalie hat seine Mannschaft in der ersten Halbzeit im Spiel behalten: Sowohl beim Paskotsi-Kopfball, als auch bei Morandis Schuss und bei der Topchance von Ndenge, welche Kapino noch an den Posten lenkt.
Grosse Chancen für Winti vor der Pause – Fehlanzeige. Ausser wir werten den Spaziergang von Arnold durch die halbe GC-Abwehr und seinen Abschluss neben das Tor. Winterthur zauberte auch nach der Pause kein Gourmet-Menu auf den Platz.
Eine richtig gute Partie hat Arnold in der Abwehr abgeliefert: Kompromisslos geht er in jeden Zweikampf und hat auch immer wieder gute Ideen, um das Spiel anzutreiben. Die Routiniers Zuffi und Frei behalten in der ersten Halbzeit die Ruhe, als GC am Drücker war.
Nach der Pause beissen sich die Zaric-Jungs mehr in Spiel rein und der eingewechselte Burkart meldete die ersten Ansprüche an, doch sein abgefäschter Schuss zischt noch neben dem Pfosten vorbei. Dann hat Winterthur-Trainer Ognjen Zaric eine gute spielentscheidende Idee, er bringt Baroan für Bajrami.
Dieser setzt zum Sturmlauf an, lässt die GC-Verteidiger uralt aussehen und erzielt das umjubelte 1:0. Dieses Tor bringt den Sieg in einem Spiel, dass eigentlich auf ein müdes 0:0 herauslief. Für Winterthur ist dieser Sieg vor der Natipause Gold wert.
Dass es ein steiniger Weg zum Klassenerhalt wird, bleibt aber klar. Denn das der Gegner in einer zweiten Halbzeit so stark abbaut wie am Samstagabend ist selten, um so wichtiger das Winti die Gunst der Stunde genutzt hat.
GC
Angefangen hat alles ganz vernünftig: GC ist in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und muss zur Pause in Führung liegen. Wie Tsi Ndenge seine Chance nicht nutzen kann, ist schwer nachvollziehbar.
Es fehlt einfach der letzte Zwick – vielleicht auch der unbedingte Wille, den ersten Treffer zu erzielen. Und einige der Neuen konnten noch nicht bestätigen, dass sie definitiv eine Verstärkung für GC sind. Der Kanadier Choinière konnte die Erwartungen sicherlich nicht erfüllen. Kittel hatte teilweise gute Ansätze, aber dann fehlt da auch noch etwas Durchschlagskraft.
Verteidiger Abels sollte sich vielleicht unter der Woche einmal ein Champions-League-Spiel ansehen und beobachten, wie ein moderner Aussenverteidiger spielt. Was er abliefert, ist an der untersten Kante von Mittelmass. Da könnte GC auch auf einen Junior setzten, der es wohl kaum schlechter machen würde. Abels Verhalten beim Gegentor hatte gar nichts mit Verteidigen zu tun. So hat er in Zukunft keine Berechtigung mehr, von Anfang an zu spielen!
Ndenge ist ein Sinnbild der GC-Leistung am Samstag. Er startet gut, hat viele Ballkontakte, vergeigt seine Topchance und verschwindet dann quasi von der Bildfläche.
Dass GC in der zweiten Halbzeit, ausser einem abgefälschten Morandi-Schuss, so gut wie keine Torchance mehr hat, spricht für sich. Für die Hoppers war es nach der Pause ein müder Kick zum Vergessen.
Die ganze Mannschaft, insbesondere die Verteidiger sollten sich das Gegentor nochmals genau ansehen, schlechteres Verteidigen ist fast nicht möglich.
Nach dem Punkt gegen Cupsieger Servette und dem Sieg beim Meister in Bern ist diese Niederlage ein Rückschlag, der den Hoppers weh tut. Nach der Nati-Pause kommts zum Zürcher-Stadt-Derby gegen den FCZ. Dann hat GC die Möglichkeit, die Fans mit einem Derbysieg wieder glücklich zu stimmen.