FC Winterthur: Ist die Sirupkurve tauglich für die Super League?
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag sehen über 8000 Winti-Fans den 4:2-Sieg gegen Vaduz.
- Das Team von Alex Frei führt die Challenge League vor Schaffhausen an.
- Plant man in Winterthur bereits den Aufstieg?
Der FC Winterthur will endlich zurück in die höchste Spielklasse. Seit dem Abstieg 1985 tummelt sich der Traditionsklub und dreifache Schweizer Meister in den unteren Ligen. Nun führt er die Challenge-League-Tabelle sechs Runden vor Schluss an.
Spätestens seit vergangener Woche ist die Euphorie in Winterthur unübersehbar. 8200 Zuschauer sehen bei herrlichem Wetter den 4:2-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten Vaduz. Nau.ch hat mit Kommunikations-Chef Andreas Mösli über die (Aufstiegs-)Situation gesprochen.
Steigt Winterthur in die Super League auf?
Nau.ch: Andreas Mösli, gegen den FC Vaduz waren 8200 Fans im Stadion, die Aufstiegs-Euphorie ist bereits spürbar. Gibt das zusätzlich Motivation?
Mösli: Es ist natürlich schön, wenn man sieht, dass wir von den klassischen Challenge-League-Klubs schon in den letzten Jahren den höchsten Zuschauerschnitt hatten, egal auf welchem Rang wir lagen.
Man merkt aber schon, dass die Fans vom Aufstieg träumen und wir mehr Publikum anziehen. Für die Spieler ist das grossartig.
Auch die Gegner kommen gerne auf die Schützenwiese, es herrscht einfach eine tolle Fussball-Atmosphäre mit einer guten Stimmung und einer positiven Fan-Kultur. Es ist sowohl für die Zuschauer als auch für die Fans schön, im Stadion zu sein.
Nau.ch: Ist die einzigartige und bei den Kids beliebte Winterthurer Sirupkurve tauglich für die Super League? Bleibt sie bei einem allfälligen Aufstieg?
Mösli: Das ist das Pendant zur Bierkurve, die wir haben. Die Sirupkurve würde auch in der Super League bestehen bleiben, das ist eine tolle und einmalige Sache. Weil das Stadion in vier geschlossene Sektoren eingeteilt werden müsste, müssen wir uns noch überlegen, wo wir sie am sinnvollsten platzieren.
Nau.ch: Wen schätzen Sie als stärksten Konkurrenten ein, Aarau oder Schaffhausen?
Mösli: Auf dem Papier ist es sicher der FC Aarau, der vom Potenzial her am weitesten ist. Aber Schaffhausen ist nicht zu unterschätzen. Und auch Vaduz und Thun würde ich noch nicht abschreiben. Wir müssen Spiel für Spiel nehmen.
Nau.ch: Sind Sie gerüstet für die Super League? Wie läuft die Planung für die kommende Saison ab?
Mösli: Unsere Infrastruktur ist noch nicht tauglich für die Super League. Auch sonst haben wir noch einige offene Baustellen, die bearbeitet werden müssen. Wir müssen mehr Einnahmen generieren und die Personalstruktur verbessern, um ernsthaft von der Super League zu sprechen.
Wir bauen beim FC Winterthur seit Jahren an einem soliden Fundament, damit wir nachhaltig arbeiten können und die Fans gerne ins Stadion kommen. Das ist uns gelungen. Wir haben eine langfristige Strategie. Wir wollen aufsteigen, aber das muss nicht zwingend in dieser Saison sein.