FC Zürich – Ancillo Canepa: «Wollen mit Bo Henriksen weitermachen»
Präsident Ancillo Canepa (70) und Sportchef Milos Malenovic (38) bilanzieren die Hinrunde des FC Zürich. Und der Club-Boss spricht Klartext zur Trainerfrage!
Das Wichtigste in Kürze
- Ancillo Canepa und der FC Zürich möchten gerne mit Trainer Bo Henriksen weitermachen.
- Die Verhandlungen finden im Trainingslager im kommenden Januar statt.
- Milos Malenovic erklärt, dass man bereits 650 Spieler gescoutet habe.
- Der Sportchef lobt zudem die enge Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer.
Nach einem Punkt aus den letzten drei Spielen zum Jahresende war die Stimmung beim FC Zürich zuletzt etwas getrübt. Zudem sorgten die Diskussionen rund um Trainer Bo Henriksen und dessen auslaufenden Vertrag für Unruhe. Bei der Pressekonferenz zur Hinrundenbilanz spricht Ancillo Canepa aber Klartext.
Von den Gerüchten um einen bereits feststehenden Abgang des Dänen will der FCZ-Präsident nichts wissen. «Wir haben schon lange vereinbart, dass wir uns im Januar im Trainingslager zusammensetzen. Alles andere sind Gerüchte», so Canepa weiter.
Bekenntnis zum Trainer, Rüffel für «blue»
Geht es nach Präsident Canepa, steht der Plan: «Wir sind gelassen, bei uns gibt es keine Hektik. Denn für uns ist klar: Wir wollen die Arbeit mit Bo Henriksen fortführen!»
Das habe er letzte Woche auch in einem Interview mit «blue» so gesagt, dass sei aber einfach rausgeschnitten worden. «So entstehen dann Fake News», ärgert sich der FCZ-Präsi.
Und auch Milos Malenovic erklärt, dass er die Arbeit mit Trainer Henriksen sehr schätzt. Die läuft hervorragend, wir haben täglich Kontakt und tauschen uns aus. Wir haben einen guten, offenen Draht, er ist ein positiver Typ.»
Er sei als Sportchef auch dafür da, Trainer weiterzuentwickeln oder ihnen zu helfen. «Ich habe ihm zum Beispiel den Tipp gegeben, bald auch mal ein Interview auf Deutsch zu geben.»
Spielphilosophie des FC Zürich mit Henriksen entwickelt
Milos Malenovic will als Sportchef beim FC Zürich dafür sorgen, dass alle Teams mit der gleichen Spielphilosophie antreten. Und zwar von den Letzi-Kids, über den U-Nachwuchs bis hin zu den Frauen-Teams. Wie Ancillo Canepa erklärt, sei so eine Philosophie seit seiner Amtsübernahme ein grosses Thema.
Weiter erklärt der Präsident, dass genau diese Philosophie zusammen mit Bo Henriksen entwickelt wurde! Er stehe genau für den gewünschten «FCZ-Fussball» ein und habe taktisch einiges auf dem Kasten.
Logisch drängt sich die Frage auf: Wieso hat man nicht schon längstens mit dem Dänen verlängert, wenn alles so gut passt? Canepa erklärt, dass der Termin zu den Gesprächen schon länger klar sei: Man sitze im Trainingslager zusammen, dann werde man schauen.
Dass es nach dem ganz grossen Schmusekurs klingt, beantwortet Präsident Canepa mit einem Schmunzler: «Wir sind auch immer am Schmusen», so der 70-Jährige.
Doch was passiert, wenn Bo Henriksen im Winter ein Angebot eines anderen Clubs erhält? Schliesslich ist beispielsweise Bundesligist Mainz auf der Suche. Dort ist mit Martin Schmidt ein Schweizer Sportdirektor im Amt, der den hiesigen Markt mit Sicherheit im Auge hat.
«Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht», erklärt Ancillo Canepa. Aber er sei ja auch schon in dieser Situation gewesen, zum Beispiel bei Lucien Favre oder André Breitenreiter. «Aber wenn Real oder Barcelona anklopfen, werden wir Bo sicher keine Steine in den Weg legen.»
Canepa über die «Causa Taini», Malenovic über U21-Trainer und Transfers
Natürlich ist die Trainerfrage nicht das einzige Thema beim Drittplatzierten der Super League. Zuletzt sorgte auch die Trennung von Goalietrainer Davide Taini für Aufsehen. Präsident Canepa erklärt, was zu diesem Schritt geführt hatte.
«Davide Taini fiel lange verletzt aus, deshalb haben wir mit Dean Santangelo einen Nachfolger eingestellt. Dieser machte einen hervorragenden Job, weshalb wir entschieden haben, weiter auf ihn zu setzen.»
Ein weiteres Gerücht: Wird der zuletzt beim FCB entlassene Dennis Hediger neuer U21-Trainer beim FC Zürich? Nau.ch will wissen, was da dran ist. Doch Milos Malenovic hält sich natürlich bedeckt: «Interne Planungen bleiben intern – und sobald es für Externe bestimmt ist, geben wir sie bekannt.»
Auch zum Thema Wintertransfers gibt es noch keine Wasserstandsmeldungen des Sportchefs: «Ich werde sicher nicht Stellung zu unserer Kaderplanung beziehen. Wir bereiten uns intensiv vor, haben schon über 650 Spieler gescoutet. Als Schweizer Club ist man fast gezwungen, sich für alle Positionen vorzubereiten. Aber wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, kommen im Winter neue Spieler.»