FC Zürich – Canepa: «Gute Sportchefs gibt's nicht wie Sand am Meer»

Zum Abschied von Sportchef Marinko Jurendic (45) hat sich FCZ-Präsident Ancillo Canepa (70) am Donnerstag in einer lockeren Medienrunde geäussert.

Der Club-Boss bedauert den Abgang seines Sportchefs, auch wenn er ihm den Job in der Bundesliga natürlich gönnt. Canepa lobt auch die menschlichen Fähigkeiten von «Jure» – trotzdem will er nicht einfach einen «Jurendic 2.0» anstellen.

«Das Leben geht natürlich weiter, im Fussball verändert sich viel und es gibt immer wieder neue Entwicklungen. Darum machen wir einen kleinen Marschhalt», erklärt der Präsident. Konkret agiert Spielerberater Milos Malenovic beim FC Zürich als Berater. Seine Aufgabe: Er soll sich interne Abläufe rund um Transfers genau anschauen.

«Es geht nicht darum, dass Milos unsere Transfers strukturiert», präzisiert Canepa. «Aber er soll Abläufe anschauen. Transfers sind ein Riesengebiet», so Canepa.

«Dabei es geht dabei auch um Scouting, Identifikation von interessanten Spielern. Oder Verhandlungsfragen, Vorgehen bei grossen Talenten, etc. Es ist ein hochgradig komplexes Thema», so Canepa.

Aber entsteht nicht ein Interessenskonflikt, wenn ein Spielerberater gleichzeitig einen Club berät? Gegen diese Unterstellung wehrt sich Canepa – und zwar deutlich: «Das sind verschieden Hüte, die man sich aufsetzt. Diese Rollen muss man klar unterscheiden können, dabei geht es um Integrität.»

Trotzdem ist sich Canepa das Problem im Klaren: «Einen Spieler von Milos werden wir in dieser Transferphase sicher nicht holen.»

Überhaupt erklärt der Präsident, dass in dieser Transferperiode keine monumentalen Änderungen geplant seien. «Es geht maximal noch um punktuelle Anpassungen oder um einen Ersatz im Falle von Abgängen.»

Egal wie der Bericht von Malenovic ausfällt, das Ziel ist klar: «Am 1. Oktober haben wir einen neuen Sportchef». Dann endet auch das zeitlich begrenzte Mandat von Malenovic.

Namen kommentiert Der Club-Präsident keine, man sei aber im Evaluierungsprozess und dieser sorge für Zuversicht. Canepa gibt aber zu bedenken, dass auch ein Nachfolger für Ausbildungschef Heinz Moser gefunden werden muss. Er wechselt ebenfalls nach Augsburg.

«Unsere Grundstruktur bleibt so, wie sie jetzt ist. Der Sportchef kann nicht auch der Ausbildungschef sein. Wichtig ist auch, dass die beiden gut harmonieren.» Doch Canepa räumt auch ein: «Gute Sportchefs gibt es nicht wie Sand am Meer.»