FC Zürich – Malenovic: «Es braucht noch sehr viel Arbeit und Demut»
Der FC Zürich hat in der Super League noch nicht verloren und sitzt seit dem Wochenende auf dem Leaderthron. Sportchef Milos Malenovic mahnt nach dem Start.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ spielt in dieser Woche gegen Guimarães (Donnerstag) und Zug 94 (Sonntag).
- In der Liga ist der Start geglückt, das Moniz-Team sitzt auf dem Leaderthron.
- Sportchef Milos Malenovic sagt: «Es braucht noch sehr viel Arbeit und Demut.»
Nach vier Spielen grüsst der FC Zürich vom Leaderthron! Die ungeschlagenen Zürcher feiern bisher drei Siege, teilen sich einmal mit YB die Punkte. Zudem stehen sie mitten in der 3. Qualirunde zur Conference League.
Nach den ersten Wochen der Saison zeigt sich: Die Wahl von Trainer Ricardo Moniz war richtig! Der 60-jährige Niederländer legt beim FCZ einen Top-Start hin.
Zwar misslingt sein erster Auftritt als Coach Anfang Mai, er unterliegt Meister YB zuhause mit 0:2. Doch seither verliert er mit seinem Team in der Super League kein Spiel mehr.
Klare Linie beim FC Zürich unter Trainer Moniz
Der Coach lässt attraktiv spielen –nennt aber auch immer Ross zum Reiter! Moniz hat eine klare Linie, bereits zweimal hat er bei einem Spieler die Höchststrafe ausgesprochen: Doron Leidner und Jonathan Okita wurden erst ein- und dann wieder ausgewechselt! Der Trainer schafft damit klare Verhältnisse, zieht seine Linie knallhart durch.
Und er sorgt mit einigen Macken für Aufsehen. So trägt Moniz beim Sieg über Lausanne am Wochenende nach dem Spiel seine Daunenjacke. Und das bei über 30 Grad! «Das ist ein Tick von mir», schmunzelt er nach dem Spiel.
FCZ-Sportchef Milos Malenovic sagt zu Nau.ch: «Ricardo hat eine klare Linie und fordert sehr viel. Er lebt und liebt den Fussball. Das passt zu uns, denn wir sind ein Arbeiterverein und nicht Real Madrid, mit Superstars bestückt.»
Doch nicht nur in Bezug auf den Trainer hat sich der FCZ früh – und offenbar richtig entschieden: Im Gegensatz zu anderen Clubs, hat der FCZ seine Sommertransfers zu grossen Teilen schon länger eingetütet.
Mehr Konkurrenzkampf und Variabilität
Sportchef Malenovic hat seine Hausaufgaben gemacht, die meisten Neuzugänge konnten bereits in der Vorbereitung integriert werden.
Mit den Transfers wurde beim FCZ der Konkurrenzkampf deutlich vergrössert, zudem wurde das Spiel damit deutlich variabler. Bei anderen Vereinen wartet man punkto Transfers hingegen immer noch auch die Vollzugsmeldungen.
Angesprochen auf den guten Saisonstart sagt Sportchef Malenovic zu Nau.ch: «Wir sind im Prozess der Entwicklung und noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Es braucht noch sehr viel Arbeit und Demut. Der heutige Tabellenstand ist nur eine Momentaufnahme.»
Dass es auch im Kader der Zürcher noch zu Veränderungen kommen kann, ist gut möglich. Das Transferfenster ist noch einige Wochen geöffnet. Und Spieler wie Katic, Mathew oder Condé haben viel Werbung in eigener Sache gemacht. Das weckt Begehrlichkeiten.
Zudem wäre es keine allzu grosse Überraschung, wenn Jonathan Okita den Club noch verlassen würde.
Unterschiedliche Aufgaben für den FC Zürich
Sportlich warten in dieser Woche zwei komplett unterschiedliche Aufgaben auf die Zürcher: Am Donnerstag wartet das schwierige Rückspiel bei Vitoria Guimarães.
Nach dem 0:3 im Heimspiel eine schier unlösbare Aufgabe auf dem Papier. Aber wenn einer an das Wunder glaubt, dann bestimmt Ricardo Moniz mit seiner «Never-give-up»-Mentalität.
Sollte der FCZ aus der ECL-Quali ausscheiden, hätte das zumindest den Vorteil, dass sich das Team auf die nationalen Aufgaben konzentrieren kann. Neben der Liga ist das der Cup, in dem es am Sonntag losgeht: Gegner ist Zug 94 aus der 2. Liga interregio, Anpfiff ist um 16 Uhr.