FC Zürich sichert sich Dreier mit Dusel und Arbeit
Ohne zu glänzen, sichert sich der FC Zürich gegen Lausanne drei Punkte und den Leaderthron. Lausanne belohnt sich für seinen Auftritt nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei heissen Bedingungen setzt sich der FCZ gegen Lausanne mit 2:0 durch.
- Die Waadtländer belohnen sich nicht, den Zürchern ist zudem das Glück hold.
Der FC Zürich gewinnt dank eines Eigentors und einem Treffer von Joker Sabobo mit 2:0 über Lausanne. Damit übernimmt das Team von Ricardo Moniz auch gleich den Leaderthron.
Für den Dreier erhält der FCZ eine gute Note, Lausanne zeigt kein schlechtes Spiel, geht aber leer aus. Hier kommen die Noten zum Spiel.
FC Zürich
Achtung: Diese Note 5 gibt es nicht für den spielerischen Auftritt an diesem heissen Sonntag. Die letzten englischen Wochen haben offensichtlich Kraft gekostet – ein frischer FCZ sieht anders aus.
Aber die Note gibt es dafür, dass man zu null spielt. Und schlussendlich mit dem 2:0 den Sieg, drei Punkte und die Tabellenführung eintütet.
Der FCZ hatte auch das nötige Glück: Zum Beispiel landete der Schuss von Lausannes Bernede nach 25 Minuten nur am Pfosten – und nicht im Tor.
Das Spiel verläuft ereignisarm, wohl auch der Hitze geschuldet. Tsawa, viel gelobt und ein Spieler mit viel Potenzial, durfte von Anfang an spielen. Man erkennt: Da ist noch recht viel Luft nach oben, es kommen zu wenige Impulse vom Mittelfeldspieler.
Aber es waren auch andere Herren nicht so auffällig wie sonst: Marchesano kann mehr, auch Emmanuel war schon deutlich auffälliger unterwegs. So ist Chouiar, auch wegen seines Assists, vor allem in der ersten Halbzeit auffälligster Zürcher.
Gomez spielt in der Innenverteidigung, weil Kryeziu gesperrt fehlt. Er macht das genauso gut, wie man es von ihm erwartet: Es ist keine neue Aufgabe, er wurde unter anderem auch als Innenverteidiger verpflichtet.
Durch die erste nennenswerte Offensiv-Aktion fällt das 1:0, weil FCZ-Stürmer Perea richtig steht und Lausanne-Verteidiger Fofana unglücklich agiert. Das Tor fällt fast aus dem Nichts. Zwar hat Katic nach einer Ecke die Kopfball-Chance zum 2:0 – aber der Ball segelt über das Tor.
Dann muss sogar Goalie Brecher ernsthaft eingreifen, als Lausanne (mit Okou) sich am nahen Posten mit dem Abschluss versucht. Und kurz vor Schluss müsste nochmals Neuzugang Okou den Ausgleich erzielen – aber Brecher verhindert mit seiner Fussabwehr das Gegentor.
In der Nachspielzeit erzielt der in dieser Saison erstmals eingewechselte 18-jährige Sabobo das 2:0. Der Mann aus Sambia macht den Deckel auf dieses Spiel.
Es ist keine Leistung, die lange in Erinnerung bleiben wird. Das Beste an dieser Partie sind aus Sicht des FC Zürich die drei Punkte. Zudem wurden Mathew und Conde bis zur 55. Minute geschont, beide Teamstützen bleiben danach diskret.
Somit sparen sie Kraft, damit das Wunder am Donnerstag doch noch Tatsache werden kann. Dann, wenn es in Portugal heisst: Sein oder nicht sein nach der 0:3-Heimpleite gegen Guimaraes vom letzten Donnerstag.
Aber bei allem Respekt vor dem Tabellenführer: Die Leistung vom Sonntag wird nicht reichen. Trotzdem ist klar: Die Hoffnung stirbt zuletzt und eine Leistungsexplosion ist natürlich nicht komplett auszuschliessen.
Lausanne
Die Waadtländer müssen sich nach dieser Niederlage an der eigenen Nase nehmen: Eigentlich ist es fast nicht möglich, nach dieser Leistung mit leeren Händen nach Hause zu fahren.
Denn: Lausanne machte viel mehr für das Spiel, doch es fehlt der letzte Zwick. Zudem wurde vor dem Tor zu kompliziert gespielt. Und es fehlt natürlich das nötige Wettkampf-Glück, sonst wäre der Pfostenschuss ja im Tor gelandet.
Lausanne hat eine technisch richtig gute Mannschaft, angeführt von Antoine Bernede, der einst bei PSG spielte. Nur manchmal übertreiben es die Waadtländer spielerisch. Da wäre mehr Schnörkellosigkeit gefragt. Der einfache Pass wäre besser, es fehlt an der Effizienz.
Und wieso die Lausanner es bei den FCZ-Abwehrhünen Katic und Gomez teilweise mit hohen Bällen versucht habe, bleibt wohl ein spezielles Geheimnis. Da muss man sich nicht wundern – dass man am Schluss ohne Punkte dasteht.
Trotzdem kann Lausanne auf diese Leistung aufbauen – dann werden die nötigen Punkte auch noch kommen.